Der 55 Jahre alte Kunsthistoriker folgt auf Theo Jülich, der Anfang dieses Jahres gestorben ist. Bei der Präsentation der vielfältigen Sammlungen des Universalmuseums komme es ihm vor allem auf den Bezug zur Aktualität an, sagte Faass bei seiner Vorstellung am Dienstag in Darmstadt. "Es geht darum, Geschichten zu erzählen."
"Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir bedeutende Objekte bewahren", sagte Faass. Diese müssten mit aktuellen Fragen verknüpft werden. Als Beispiele nannte er Auswirkungen des Klimawandels, Insektensterben und die Frage: Wie wollen wir heute leben? Zugleich solle das Museum ein "Ort zum Staunen" über authentische Dinge sein. Ein Museum mit einer so vielfältigen Sammlung wie in Darmstadt habe in Zeiten einer immer komplexer werdenden Welt große Chancen, Dinge erlebbar zu machen, um die Welt zu verstehen.
Das Haus solle für ganz unterschiedliche Besucherschichten zugänglich werden, stärker in die Stadtgesellschaft wirken und sein Profil von außen genauer erkennbar werden, sagte der gebürtige Karlsruher. Fragen der Digitalisierung müssten ein Schwerpunkt sein.
Faass hat in Marburg und Berlin Kunstgeschichte und Germanistik studiert und leitet das Museum Liebermann-Villa seit 2006. Zuvor hat er mehrere Ausstellungen organisiert, unter anderem für die Hamburger Kunsthalle.