In Paris grüßt feucht der Klimawandel. Das Zentrum wurde überschwemmt, und als sich das Wasser zurückzog, ließ es seine Botschafter da: zahllose kleine, rote Seesterne, die jetzt auf dem Place Vendôme vertrocknen. So jedenfalls lautet die Geschichte hinter der Installation, mit der das Künstlerduo Elmgreen & Dragset zur Fiac den ehrwürdigen Platz im Pariser 1. Arrondissement bespielen wird.
Aber nicht nur hier, auch auf dem Place de la Concorde, auf der Avenue Winston Churchill und im Jardin des Tuileries breitet sich die Fiac mit ihren Sektionen "Hors les Murs" und "Projects" aus – von den Programmen der Institutionen ganz zu schweigen. Seit einigen Jahren schon ist der Oktober in Paris zu einem veritablen Kunstfestival herangewachsen. Auch das Petit Palais selbst wird abends von außen mit Videoprojektionen bespielt.
Im Inneren des Weltausstellungs-Pavillons erwarten die Besucher dann 195 Galerien aus 27 Ländern. Ein knappes Drittel kommt aus Frankreich, aber auch Marktführer wie Gagosian und David Zwirner aus New York, Sadie Coles HQ aus London oder Antenna Space aus Shanghai reisen an. Die wichtigsten deutschen Galerien wie Buchholz, Max Hetzler und Sprüth Magers sind ebenfalls vertreten. Knapp 30 Galerien wollen Soloshows oder maximal eine Zweierkonstellation zeigen: Das Spektrum reicht von Flaka Haliti bei Lambda Lambda Lambda (Pristina) über Nicole Eisenman bei Anton Kern (New York) bis zu Thomas Bayrle bei Mezzanin (Wien/Genf).
Die von dem kunstinteressierten Kaufhauskonzern Lafayette unterstützte Sektion für junge Galerien – der Sponsor übernimmt die Hälfte der im Grand Palais leider beachtlichen Standgebühren – ist mit zehn Teilnehmern überschaubar, aber interessant: Mit dabei sind unter anderem Sandy Brown und Lars Friedrich aus Berlin, Jan Kaps aus Köln, Queer Thoughts aus New York und Bonny Poon aus Paris.
Wer noch mehr Experimente sehen will, sollte zur Nebenmesse Paris Internationale weiterreisen, die in diesem Jahr in einem klassischen Wohngebäude aus dem 19. Jahrhundert direkt am Parc Monceau stattfindet. Auf fünf Etagen installieren 42 Galerien ihre Werke in den großbürgerlichen Salons oder auch engen Dienstmädchenkammern, darunter Deborah Schamoni aus München, Gregor Staiger aus Zürich, Croy Nielsen aus Wien und BQ aus Berlin.