Luke Willis Thompson

Proteste gegen Turnerpreis-Nominierten

Der neuseeländische Künstler Luke Willis Thompson ist für den Turner Prize nominiert. Nun protestiert ein Londoner Kollektiv dagegen. Der Vorwurf: die kommerzielle Ausschlachtung von Gewalt gegen schwarze Menschen

Die Debatte um die Arbeit "Autoportrait" des neuseeländischen Künstlers Luke Willis Thompson geht in eine weitere Runde. Das Londoner Kollektiv BBZ protestiert gegen die Nominierung Thompsons für den renommierten Turner Prize
Die Gruppe protestierte in den Ausstellungsräumen der Tate Britain, wo die Arbeiten der Turnerpreis-Nominierten seit dem 26. September gezeigt werden. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Black pain is not for profit". In einer Stellungnahme sagte das Kollektiv: "Wir wollen uns symbolisch gegen die Turnerpreis-Eröffnung wenden: gemeinsam mit farbigen Künstlern, gegen die Ausschlachtung des Todes und der Schmerzen schwarzer Menschen von nicht-schwarzen Künstlern und Kunstinstitutionen."

Thompson, 1988 in Auckland als Nachfahre von fidschianischen Einwanderern geboren, zeigt in der Tate Britain unter anderem die auf 35mm gefilmte Arbeit "autoportrait". Als Gegenstück zu einer 2016 bei Facebook gestreamten Gewalttat, wollte der Künstler mit Diamond Reynolds einen Film machen. Die Arbeit zeigt die junge Frau, die 2016 live bei Facebook streamte, wie ein Polizist ihren Verlobten erschoss. Diese und weitere Werke Thompsons, die sich mit der Gewalt gegen schwarze Menschen auseinandersetzen, stehen immer wieder in der Kritik.