Tomás Saraceno soll ein Kunstwerk für das Bauhaus Museum in Weimar schaffen. Der aus Argentinien stammende Künstler gewann mit seinem Werk "Sundial for Spatial Echoes" den Wettbewerb "Kunst am Bau". Die netzartig verflochtene Installation mit wabenförmigen "Wolkenclustern" aus Spiegelglas soll bis zur Eröffnung des Museums am 5. April 2019 - dem 100. Gründungstag des Staatlichen Bauhauses - im Foyer installiert werden.
Jury-Vorsitzender Wulf Herzogenrath sagte am Donnerstag zur Vorstellung des Siegerentwurfs, Saraceno stehe damit in einer Tradition, die schon Walter Gropius bei Goethe fasziniert habe: dem Zusammenhang von Kunst und Wissenschaft, von Natur und Kultur. "Und das passt erst recht heute für das 21. Jahrhundert."
An dem Wettbewerb beteiligten sich auf Einladung der Stiftung Weimarer Klassik sieben Künstler und eine Künstlergruppe. Die zehn Jury-Mitglieder hatten sich nach vierstündiger Diskussion mehrheitlich für die Arbeit des 1973 geborenen Saraceno ausgesprochen, der in vielen seiner Arbeiten netzartige Strukturen - inspiriert von Spinnennetzen und dem Kosmos - aufgreift. Dabei arbeitet er mit wissenschaftlichen Institutionen weltweit zusammen. Der Siegerentwurf wie alle anderen Arbeiten können vom 22. bis 29. Juni im Neuen Museum in Weimar besichtigt werden.
Besucher des Bauhaus Museums werden nach Eröffnung 2019 im Foyer die Installation in elf Meter Höhe betrachten können. Von einem Balkon aus werden Betrachter an einem Stahlseil ziehen und damit die Konstruktion verändern können, die das Tages- und Kunstlicht widerspiegeln soll.
Das Staatliche Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet und avancierte zu einer der bedeutendsten Architektur- und Designschulen des 20. Jahrhunderts. Der Museumsneubau soll 22,6 Millionen Euro kosten.