Bei 80 Prozent reichen die Einkünfte noch nicht einmal aus, um die Kosten der künstlerischen Arbeit zu decken. "Künstlerische Arbeit ist ein Verlustgeschäft", sagte Hergen Wöbken vom Institut für Strategieentwicklung, der die repräsentative Studie am Dienstag vorstellte. Kooperationspartner war der Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin.
Noch deutlicher als eine Untersuchung von 2011 zeigt die Studie, dass Frauen die prekäre Lage besonders zu spüren bekommen. So verdienten Künstler durchschnittlich 11 662 Euro im Jahr, Künstlerinnen kamen lediglich auf 8390 Euro. 28 Prozent beträgt der gegenwärtige Gender Pay Gap und liegt damit über dem allgemeinen Durchschnitt von 21 Prozent. Auch waren Männer deutlich häufiger in Einzelausstellungen vertreten.
Alarmierend ist Wöbken zufolge auch die durchschnittliche Rentenerwartung von 357 Euro im Monat. 90 Prozent der Künstler könnten später nicht von ihrer Rente leben. Der Sozialforscher schlug vor, nach dem Vorbild von New York einen umfassenden Kulturplan für Berlin zu erstellen. Mit insgesamt rund 8000 professionellen Künstlern sei die Stadt nach New York der weltweit wichtigste Produktionsstandort für Gegenwartskunst.