"Manchmal werde ich gefragt, in welchem Medium ich arbeite. Und ich antworte: extra large", sagt der 19-jährige Jean-Michel Basquiat in dem Film "Downtown 81", der, man ahnt es, 1981 in Manhattan gedreht wurde und einen Graffiti-Künstler zeigt, der zwar kein Geld, aber dafür Selbstbewusstsein, Ruhm und Style für zehn Künstler hat. Sieben Jahre später war dieses extragroße Leben vorbei – und Basquiat als erster Afroamerikaner Teil des westlichen Kunstkanons.
Den Weg dahin führt noch einmal die Retrospektive "Boom for Real" vor Augen, die zum 27. Mai in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt zu sehen ist. Oder auch die neue britische TV-Doku "Basquiat - Popstar der Kunstwelt", die aktuell in der "Arte"-Mediathek zu sehen ist. Eine Menge Footage und Fotos sind zu sehen, Galeristen wie Larry Gagosian, Mary Boone und Bruno Bischofberger kommen zu Wort, Freunde, Geliebte und Künstlerkollegen, außerdem Basquiats Schwestern Lisane and Jeanine, die noch nie in einem Fernsehinterview zu sehen waren.