Santiago-Sierra-Arbeit entfernt

Zensurvorwürfe überschatten Kunstmesse Arco Madrid

Die Entfernung eines umstrittenen Werkes von Santiago Sierra hat die Eröffnung der "Internationalen Messe für Zeitgenössische Kunst" Arco in der spanischen Hauptstadt Madrid überschattet

Die Maßnahme wurde am Mittwoch unter anderem von zahlreichen Künstlern und Politikern, aber auch von der linksgerichteten Stadtverwaltung Madrids scharf kritisiert.

Auf Bitte der Organisatoren hatte die zuständige Galerie das aus 24 Bildern bestehende Werk "Politische Gefangene" des Künstlers Santiago Sierra entfernt. Der auch international bekannte 51-jährige Konzeptkünstler warf den Verantwortlichen daraufhin "Zensur" vor. Die Messe-Gesellschaft IFEMA teilte mit, man habe eine «Polemik» verhindern wollen, die der gesamten Ausstellung geschadet hätte.

Von einem «Klima der Verfolgung» war die Rede in einem Kommuniqué Sierras, das die Nachrichtenagentur Europa Press und andere Medien veröffentlichten. Der Fall des 24-jährigen Rappers Valtonyc, der wegen seiner Liedtexte zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, hatte zuvor in Spanien bereits eine Welle der Empörung ausgelöst.

Das Werk Sierras besteht aus 24 Porträtbildern, die zwar verpixelt sind. Anhand von Texten unter den Fotos sind die abgebildeten Menschen aber zu identifizieren. Es handelt sich um inhaftierte katalanische Separatisten, um verurteilte Gewerkschaftler und auch um Künstler, die wegen ihrer Werke ins Gefängnis mussten.

Madrid trete für Meinungs- und Kunstfreiheit ein und habe ein Treffen einberufen, um zu erreichen, dass die Entfernung rückgängig gemacht werde, schrieb Stadtsprecherin Rita Maestre auf Twitter.

Presentamos la serie de PRESOS POLTICOS ESPAOLES CONTEMPORNEOS. N 10 - 16

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