In einem Essay griff die berühmte US-Fotografin Anfang des Jahres die Mäzenatenfamilie Sackler an: Deren Unternehmen stellt ein Medikament her, durch das die Künstlerin zum Junkie geworden sei. "Ich habe meine Opioid-Krise überlebt. Ich bin knapp entkommen", schrieb die 64-Jährige, die bekannt ist für ihren fotografischen Blick auf Sex, Gewalt und Drogen.
Jetzt hat Goldin, die in New York, Paris und Berlin lebt, auf ihrem neuen Instagram-Account Fotografien veröffentlicht, die während ihrer Drogenabhängigkeit in Berlin enstanden. Sie zeigen die Künstlerin unter Einfluss von Ketamin, Oxycontin und die Drogen selbst.
In einem am Donnerstag erschienenen Interview mit der "Zeit" sagte die Fotografin über ihr Schaffen während ihrer Abhängigkeit vom Opiat Oxycontin: "Ich habe viel auf dieser Droge gearbeitet. Ich habe gezeichnet und gemalt. Es ist einfacher, auf Opioiden zu arbeiten. Auch die Drogen selbst habe ich fotografiert und meinen Zustand dokumentiert. Doch in den letzten Monaten meiner Sucht konnte ich nicht mehr." Nach eigenen Angaben ist Goldin seit einem Jahr clean.
Nan Goldin macht mit diesen Fotos auf eine von ihr gestartete Online-Petition aufmerksam, mit der sie die Sackler-Familie und deren Unternehmen Purdue Pharma zur Verantwortung ziehen will.
Die Opioid-Krise ist in den USA zu einer Epidemie herangewachsen. Jeden Tag sterben hunderte Amerikaner an einer Überdosis Schmerzmittel, Tausende sind abhängig. Pharmaunternehmen verdienen mit dem Verkauf dieser Medikamente ein Vermögen. Die Sackler-Familie gehört laut "Forbes"-Magazin mit einem Vermögen von 13 Milliarden Dollar zu den reichsten Familien der USA.