Damien Hirsts Soloausstellung, die parallel zur Venedig-Biennale 2017 lief, sollte ein Mega-Comeback sein. Gleich zwei Standorte der Pinault Collection bespielte der 53-jährige Brite: den Palazzo Grassi und die Puenta della Dogana. Hirst letzte große Ausstellung lag da bereits seit über zehn Jahren zurück, und Kurator Francesco Bonami schwärmte zur Eröffnung von einem noch nie dagewesenen Monument der Kunstgeschichte, das mit dem normalen Kunstbegriff nicht ansatzweise greifbar wäre.
Was der Museumsbesucher bekam mit der "Treasures from the Wreck of the Unbelievable" betitelten Schau, die 50 Millionen Pfund allein in der Herstellung gekostet haben soll: selbstreferenzieller Prunk, ganz viel Pathos und eine passende Pseudo-Mythologie.
Angeblich lebte vor 2000 Jahren ein Kunstsammler namens Amotan. Um einen neuen Tempel zu bestücken, belud er ein Schiff mit all seinen Schätzen – doch es sank vor der Küste Ostafrikas. Erst jetzt wurden die Schätze gehoben. Was das Bergungsteam fand: Die Sängerin Rihanna als Medusa, Pharrell Williams als Pharao und Mickey Maus aus Bronze und Kristall.
Die Geschichte der Bergung wurde jetzt als Mocumentary verfilmt. Die von Hirsts Firma Science Ltd. produzierte, 90-minütige Fake-Doku "Treasures from the Wreck of the Unbelievable" läuft bereits seit Montag auf Netflix in den USA. Der Starttermin für Deutschland ist noch ungewiss, heißt es beim Streamingdienst. Doch ein kurzer Trailer ist auch hierzulande schon zu sehen: