Einem Grundschullehrer des US-Bundesstaats Utah wurde gekündigt, weil er Schülern Aktgemälde Alter Meister und anderer kanonischer Maler gezeigt hat. Einige Eltern haben in den Bildern pornografische Inhalte gesehen
Mitte Dezember wurde Kunstlehrer Mateo Rudea laut Medienberichten von der Lincoln Elementary School im Bundesstaat Utah entlassen, nachdem Sechstklässler ein von ihm für den Schulunterricht gekauftes Boxset in der Schulbibliothek durchstöberten. Das Set "The Art Box" aus dem renommierten Phaidon-Verlag enthält auf Postkarten gedruckte Werke Alter Meister, darunter Gemälde von Paul Klee, Paul Gauguin, Amadeo Modigliani, François Boucher und Jean-Auguste-Dominique Ingres.
Er habe nichts von den enthaltenen Aktgemälden gewusst, beteuert der Lehrer in einem Statement auf Facebook. Er habe das Set lediglich für Farblehre benutzen wollen. Manche Schüler fühlten sich durch den Anblick der Aktgemälde gestört. Daraufhin habe der Lehrer die Karten eingesammelt und erklärt: "Kunst muss nicht für jeden angenehm sein. Diese Bilder sind Ikonen der Kunstgeschichte und das Erbe der Menschheit. Und in diesem Kontext soll man sie sehen."
Einige Eltern befanden die gezeigten Bilder als pornografisch und beschwerten sich. Innerhalb der nächsten Tage wurde Mateo Rudea entlassen und die Bilder von der Schuldirektorin geschreddert.
Mittlerweile stehen einige Eltern sowie Utahs Senator Jim Dabakis zu Rueda. Auf seiner Facebookseite schrieb der Demokrat: "War einer von euch Moralisten schon einmal in einem Kunstmuseum? Es handelt sich um einen Lehrer mit einer Kariere und einer Hypothek, die bezahlt werden muss."
Mateo Rueda will jetzt gegen seine Entlassung klagen und hofft, seine Stelle zurückzubekommen.