"La mécanique de l'histoire" ("Die Mechanik der Geschichte") war Mitte Oktober im Rahmen des Festivals Monuments en Mouvement in der Ruhmeshalle der französischen Hauptstadt zu sehen: Graue, statuengleiche Performer steigen ein Fragment einer Wendeltreppe hinauf, fallen seitwärts auf ein Trampolin und federn genauso steif wieder zurück auf die Treppe – als würde der Film zurückgedreht.
Dem Franzosen Yoann Bourgeois gelingt es hier nicht zum ersten Mal, mithilfe eines Trampolins und beeindruckender Akrobatik Momente zu schaffen, die wie digitale Effekte aussehen.
Zwei Wochen nach ihrem Ende verzückt die Pantheon-Performance nun auch Social-Media-User: Das Video einer anderthalbminütigen Frequenz, das am Freitag vom französischen Webzine Golem.13 hochgeladen wurde, wurde bislang über 14 Millionen angeschaut:
Die Pantheon-Performance, die auf Einladung des Théâtre de la Ville und des Centre des Monuments Nationaux stattfand, setzt sich mit der Erinnerungskultur nicht nur in dem im 18. Jahrhundert errichteten Prunkgebäude auseinander. Im Pantheon wurde 1851 das Foucaultsches Pendel der Öffentlichkeit vorgestellt, womit die Erdrotation nachgewiesen wurde. Auch darauf spielt "Die Mechanik der Geschichte" an. Konkret nimmt die im Video zu sehende Frequenz auf eine Figurengruppe in der Monumentalskulptur "La Convention Nationale" von Francois-Léon Sicard im Hintergrund Bezug.