Trump und der mutmaßlich gefälschte Renoir

"Er glaubt seine Lügen selbst"

Donald Trump besitzt ein Renoir-Gemälde und ist sehr stolz darauf. Seltsamerweise befindet sich eben jenes Bild auch in einer Museumssammlung, was die Vermutung nahelegt, dass der US-Präsident eine Fälschung besitzt. Doch davon will Trump nichts wissen

Die Geschichte brachte der Trump-Biograf Tim O’Brien ("Trump Nation: The Art of Being the Donald") in einem Interview mit "Vanity Fair" jetzt erneut in Erinnerung. Er habe vor langer Zeit den damaligen Immobilienhändler und Reality-TV-Moderator auf einer Reise nach Los Angeles begleitet, erzählt O’Brien. Im Privat-Jet "hing ein Gemälde von zwei jungen Mädchen, eines mit einem orangen Hut, eines mit einem Blumenkranz im Haar." Ein Bild im Stile des französischen Impressionisten Pierre-Auguste Renoir.

O’Brien fragte, ob das ein echter Renoir sei, was Trump bejahte, woraufhin O'Brien mehrmals anmerkte, dass das nicht sein könne. O'Briens Begründung: "Ich bin in Chicago aufgewachsen. Dieser Renoir nennt sich 'Zwei Schwestern (Auf der Terrasse)' und hängt an den Wänden des Art Institute of Chicago."Trump bestand aber darauf, dass er das Original besitze - woraufhin ich das Thema wechselte."

Am nächsten Tag haben die beiden das Flugzeug erneut betreten, und wieder pries Trump das Gemälde an, als hätte die Unterhaltung einen Tag zuvor niemals stattgefunden: "Hier haben wir einen Original-Renoir ..." Vermutlich erzähle er immer noch allen Leuten, dass es sich um ein Original handele, so Tim O’Brien. "Er glaubt seine Lügen selbst. Er erzählt die gleiche Geschichte immer und immer wieder." Das mache den US-Präsidenten so gefährlich.