Die Zeichnungen des 62-Jährigen aus Johannesburg "übermitteln eindrucksvoll die Emotionen und Metaphern, die mit der Geschichte und der sozialpolitischen Realität Südafrikas zusammenhängen", begründete die Jury bei der Bekanntgabe des Siegers am Donnerstag in Oviedo in Nordspanien ihre Entscheidung.
Kentridge wurde vor allem durch die Produktion von Trickfilmen bekannt, die unter anderem beim Filmfestival von Cannes gezeigt wurden. Seine Zeichnungen stellte er auch mehrfach in Europa aus. Aufsehen erregte seine Installation "The Refusal of Time" auf der Documenta 2012 in Kassel. Der Berliner Gropius-Bau würdigte ihn 2016 mit einer großen Schau.
Bei seiner Arbeit hinterfragt der Aktivist und Apartheid-Gegner die südafrikanische Geschichte sowie die sozialen Umstände und Ungerechtigkeiten in seinem Land. Sein Vater Sydney ist ein bekannter Rechtsanwalt und Richter (94), der in Apartheidsprozessen Dutzende von angeklagten schwarzen Aktivisten, darunter auch den späteren Präsidenten Nelson Mandela vertrat.
Die Prinzessin-von-Asturien-Preise sind nach der spanischen Thronfolgerin benannt und werden alljährlich in acht Sparten vergeben. Kentridge ist der erste Sieger von 2017, die weiteren Gewinner sollen in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden. Die Preisträger erhalten jeweils 50.000 Euro und die Nachbildung einer Statue von Joan Miró. Die Auszeichnungen werden Ende Oktober von König Felipe VI. in Oviedo überreicht.