Das Spiel Pokémon Go hat die Technik erstmals populär gemacht: Mit einem Smartphone oder Tablet bewaffnet, wandert man durch den Stadtraum und interagiert gleichzeitig mit einer App. Doch es müssen nicht immer kleine Mangawesen sein, die bei der sogenannten Augmented Reality in der Wirklichkeit herumschwirren. Bei dem Pilotprojekt "Der bronzene Himmel" wird die Technik für die Vermittlung von Frühgeschichte eingesetzt.
Wer mit dieser App von der Arche Nebra, dem Besucherzentrum rund um die berühmte Himmelsscheibe von Nebra, hinauf zum Mittelberg wandert, zu dem Ort, wo die berühmte Himmelsdarstellung aus der Bronzezeit 1999 gefunden wurde, bekommt auf dem Weg Informationen in spielerischer Form aufs Smartphone oder Tablet gespielt. Die Benutzer der App erleben den fiktiven letzten Tag der Himmelsscheibe mit. Mittels geografischer Ortung der Mobilgeräte wird bei zahlreichen Wegepunkten jeweils ein neuer Inhalt aktiviert. Erklärende Grafiken und Animationen werden direkt über das Kamerabild des Mobilgeräts gelegt und stellen einen Bezug zum Gesehenen her – und man erfährt zum Beispiel, wie das Ringheiligtum Pömmelte funktioniert oder der Sternenhimmel zur Zeit der Himmelsscheibe vor rund 4000 Jahren aussah.
Die interaktive Museums-App "Der bronzene Himmel" wird vom Landesmuseum für Vorgeschichte und der Arche Nebra gemeinsam mit den Unternehmen MotionWorks, codemacher und den Sisters of Design entwickelt und in diesem Frühsommer veröffentlicht. Später sollen auch andere bedeutsame Stätten in Sachsen-Anhalt mit ähnlichen Apps erschlossen werden.