Gewalt gegen Kunst

Vermummte überfallen Kunsthaus in Kiew

In Kiew haben vermummte Täter Teile einer Ausstellung des Künstlers David Chichkan zerstört und nationalistische Parolen an die Wände geschrieben.

Ein Überwachungsvideo zeigt, wie zwei Frauen und zwölf Männer am vergangenen Mittwoch das Zentrum für visuelle Kultur stürmen und den Wachmann außer Gefecht setzen. Die Maskierten zerstörten die Arbeiten des ukrainischen Künstlers David Chichkan und sprühten Sprüche wie "Sprachrohr Moskaus","Diener der Separatisten" und "Ruhm der Ukraine" an die Wände. Die Ausstellung Chichkans "Vertane Chance" thematisiert die Ereignisse des Euromaidan im Februar 2014. 

Erst 40 Minuten nach dem Notruf sei die Polizei eingetroffen und habe sich zunächst geweigert, die Täter zu suchen, teilt Wassyl Tscherepanyn, Direktor der Institution, der Österreichischen Presse Agentur APA mit. Die Bilder sollen in ihrem jetzigen zerstörten Zustand weiterhin ausgestellt werden, teilte Tscherepanyn weiter mit.

David Chichkan, der in seinen Bildern politische Themen seines Heimatlandes plakativ darstellt, betrachtet den Maidan als Metapher für eine verpasste Chance für eine Sozialrevolution, die die Lebensverhältnisse in der Ukraine verbessern würde. Der Euromaidan, eine Bürgerrevolution, die sich vom 21. November 2013 bis 26. Februar 2014 hinzog, hatte mit der Absetzung des Präsidenten Wiktor Janukowytsch einen Regierungswechsel zur Folge. Eines der wichtigsten Ziele der Demonstranten bestand in der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union.

Hier das Überwachsungsvideo vom Mittwoch: