Jeffrey Deitch, Galerist, Museumsdirektor und jetzt wieder Galerist, war schon immer gut für ein Crossover zwischen High und Low. Sein neuestes Projekt hat er gemeinsam mit Uniqlo ausgeheckt: Er steigt mit dem japanischen Modegiganten ins Editionsgeschäft ein. In zwei Pop-up-Stores in den New Yorker Uniqlo-Läden in SoHo sowie der 34. Straße werden seit Ende Januar über 60 verschiedene Editionen verschiedener Künstler vertrieben, alle für unter 100 Dollar, viele kosten sogar weniger als 30 Dollar. Schnürsenkel des japanischen Künstlers Ken Kagami, bekannt für seine Cartoon-artigen Zeichnungen, bekommt man etwa schon für 9,90 Dollar.
Uniqlo und Deitch kooperieren mit ihrem Angebot unter anderem mit der von Künstlern herausgegebenen Editionsreihe "The Thing Quarterly": Von ihnen stammt zum Beispiel ein hölzernes Schneidebrett mit Anleitung zur Herzschmerzbewältigung durch Zwiebelschneiden von der Autorin Starlee Kine (Bild) zum Preis von 39,90 Dollar. Das Motto der neuen Editionslinie "Art for All" hat Deitch vom Künstlerpaar Gilbert & George geliehen, das damit das elitäre Kunstsystem angreifen wollte. Kunst, so findet Jeffrey Deitch, sollte so massenwirksam sein wie Popmusik. Und erfolgreiche Hits werden eben gern gecovert.