Es begann 1991 mit drei Arbeiten der Modefotografen Herb Ritts, Horst P. Horst und Irving Penn – heute umfasst die Sammlung von Sir Elton John rund 7000 Fotografien, 4000 Glas- und Keramikarbeiten, Dutzende Gemälde (und eine unbekannte Zahl an Schuhen). "Kunst ist mein Zuhause, Kunst ist mein Leben, Kunst ist meine Inspiration, und sie ist überall um mich herum", erklärte der Popsänger in einem Gespräch mit dem Auktionshaus Paddle8 – an den Wänden seiner Anwesen in Beverly Hills, London und Venedig findet sich kaum noch ein weißer Fleck.
Keith Haring, Damien Hirst, David LaChapelle, Ai Weiwei, Tracey Emin, Philip Taaffe, Robert Mapplethorpe, Jean-Michel Basquiat – Johns Geschmack ist durchaus ekklektisch, aber seine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie der Moderne. "Ich weiß innerhalb von Augenblicken, ob mir ein Stück gefällt", sagt John. "Das macht die Kaufentscheidung relativ leicht." Der hauseigene Kurator Newell Harbin helfe ihm dabei, die historische Tiefe der Sammlung auszuweiten und Lücken zu füllen, um die ganze Weite der Kunstfotografie abzudecken.
Die Tate Modern zeigt jetzt rund 150 Originalabzüge von 70 Künstlern aus Johns Fotografiesammlung, darunter Größen wie Brassaï, Alexander Rodtschenko, Imogen Cunningham, Dorothea Lange oder Tina Modotti. Zu den Höhepunkten der Schau zählt "Schwimmer unter Wasser", ein nur drei Zentimeter großes Foto des Ungarn André Kertész aus dem Jahr 1917; außerdem eine Gruppe von Man-Ray-Porträts, der seine Künstlerkollegen Matisse, Picasso und André Breton ablichtete.
Das Museum spricht von einer der bedeutendsten Privatsammlungen moderner Fotografie – John selber von kleinen Juwelen, die ihm das Leben in den vergangenen 25 Jahren versüßt haben.