Das Klo kann und soll zwar benutzt werden, ist aber auch ein Kunstwerk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan (55). Das "America" betitelte Klo biete eine "Erfahrung von nie dagewesener Intimität mit einem Kunstwerk", hieß es vom Guggenheim-Museum. "Cattelans Toilette verweist auf die Exzesse des Kunst-Markts, aber lässt auch an den amerikanischen Traum von unbegrenzten Möglichkeiten für alle denken."
Eigentlich sollte die Toilette schon im Mai benutzbar sein, aber die Installation stellte sich als deutlich schwieriger heraus als gedacht. Ein zuverlässiger Klempner habe sich "mit einigen Schmetterlingen im Bauch" darum gekümmert, sagt Michael Zall vom Guggenheim-Museum. "Wenn er je ein ganz normaler Klempner war - jetzt ist er es nicht mehr." Wie viel das von privaten Spendern finanzierte Kunstwerk, das auf unbegrenzte Zeit fest im Museum eingebaut bleiben soll, gekostet hat, will das Guggenheim nicht verraten.
Das Klo biete eine "Erfahrung von nie dagewesener Intimität mit einem Kunstwerk", steht auf der Beschreibung neben der Toilettentür. "Cattelans Toilette verweist auf die Exzesse des Kunst-Markts, aber lässt auch an den amerikanischen Traum von unbegrenzten Möglichkeiten für alle denken." Der Titel "America" sei "so bedeutungsgeladen, dass er schwerer zu wiegen scheint, als die Toilette selbst", kommentiert die "New York Times".
"Es besteht das Risiko, dass die Menschen das als Witz sehen, aber ich sehe es nicht als Witz", sagt Künstler Cattelan. "Es ist nicht meine Aufgabe, den Menschen zu sagen, was ein Werk bedeutet. Aber ich glaube, dass die Menschen eine Bedeutung in diesem Werk sehen werden." Er sei glücklich, dass das Klo nicht auf einem Podest oder in einer Galerie sei. "Es ist in einem kleinen Raum und wartet auf dich, wenn du es brauchst. Als ich es dort vor kurzem zum ersten Mal sah, musste ich weinen. Na ja, fast."