Nach der Art Basel ist der Messetrubel vorbei, so lautet die eiserne Regel der Kunstsammler. Und es mag sein, dass man im Juli mit Trubel wirklich verschont wird – doch ein bisschen Messe gibt es trotzdem. Heimlich, still und leise hat sich die Art Bodensee im österreichischen Dornbirn zu einer festen Größe entwickelt. Bereits zum 16. Mal präsentieren dort vom 8. bis 10. Juli rund 60 Galerien und Institutionen aus der Vier-Länder-Region Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein ihr Angebot, dazu kommen einzelne Galerien aus dem europäischen Ausland. Der Schwerpunkt der übersichtlichen Salonmesse liegt bei der zeitgenössischen Kunst, aber auch die klassische Moderne ist gut vertreten. Dazu präsentieren die vielen hochkarätigen Institutionen aus der Region, wie das Kunsthaus Bregenz, das Kunstmuseum Liechtenstein und das Kunstmuseum St. Gallen, hier ihr Programm.
Da die Region auch reich an exzellenten Privatsammlungen ist, hat die Art Bodensee auch immer Stoff für ihre Sonderausstellungen. 2016 wird eine Auswahl von textiler Kunst aus der Sammlung Otten aus dem österreichischen Hohenems präsentiert: Stoffe aus Persien oder ein historischer Umhang aus Peru treffen hier auf Textilarbeiten zeitgenössischer Künstler wie Sean Scully oder Helmut Federle. Als Nachwuchskünstlerin aus der Region ist in diesem Jahr die 1983 in Bregenz geborene Katherina Olschbaur eingeladen, die in den abstrakten Farbfeldern ihrer Malerei immer wieder gegenständliche Elemente aufscheinen lässt.
Die Art Bodensee ist wie die kleine Schwester der ebenfalls extrem beständigen Art Karlsruhe: Ihr Erfolgsgeheimnis ist das solide Angebot für die vielen enthusiastischen Sammler zwischen Süddeutschland und den Alpen – ein Publikum, das den Bling-Bling der großen internationalen Messen nicht braucht.