Mit der NASA-Sonde "New Horizons" hatte am Dienstag erstmals ein irdischer Flugkörper den Pluto besucht - bald werden die ersten Bilder des Zwergplaneten verfügbar sein. Die Hamburger Künstlerin Annika Kahrs beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit dem Mysterium zu Aussehen und zur Beschaffenheit des 1930 entdeckten Pluto und geht in ihrer filmischen Arbeit "solid surface, with hills, valleys, craters and other topographic features, primarily made of ice" dieser Thematik nach.
"Der kurzbevorstehende Wechsel vom imaginierten Bild zur tatsächlichen Abbildung ist für mich entscheidend. Das im All stattfindende Ereignis, dessen Entfernung schwer vorzustellen ist und dennoch einen ganz konkreten Beweis erbringt sowie dessen zeitgleiche Wahrnehmung auf der Erde fasziniert mich", sagt die 31-Jährige. "Meine filmische Arbeit spielt direkt mit der Tatsache, dass sich in seiner erdhistorischen Geschichte Ordnungen, Definitionen und Strukturen selbst immer wieder verändert haben. Mir gefällt, dass sich ein Objekt, das sich ruhig und langsam in seiner festen Umlaufbahn bewegt, in unserer Vorstellung und Ordnung schon viele Veränderungen durchlebt hat."
"solid surface, with hills, valleys, craters and other topographic features, primarily made of ice" entstand im Jahr 2014 und spielt in einem Planetarium mit projiziertem Sternenhimmel, in dessen Zentrum ein heller, runder Lichtspot steht, der den Raum erkundet. Sobald die Kamera mitsamt des Lichtkegels den Sternenhimmel auf der Kuppelleinwand tangiert, entlarvt das Scheinwerferlicht diese nächtliche Illusion und bringt die weiße Projektionsfläche zum Vorschein.
Wir zeigen die filmische Arbeit hier zum ersten Mal online, mit freundlicher Unterstützung der Produzentengalerie Hamburg.