Im Dezember 1969, die USA steckten tief im Vietnamkrieg, starteten John Lennon und Yoko Ono eine Medienkampagne: "War Is Over! If You Want It – Happy Christmas from John & Yoko" prangte auf Plakatwänden in mehreren Großstädten weltweit, darunter am Times Square in New York, in Los Angeles, Toronto, Tokio, Rom und Berlin.
46 Jahre später reagiert der Berliner Künstler Fabian Knecht auf die frommen Weihnachtswünsche. Auf einem Häuserdach am Tayaran-Platz im Zentrum Bagdads bespielt er in Kooperation mit seinen irakischen Kollegen Sajjad Abbas and Murtada Faysal eine großformatige Werbetafel mit dem Satz "War Is Not Over!". Knecht will mit der Aktion "Verneinung" in Erinnerung rufen, dass der Krieg im Irak – trotz George W. Bushs "Mission Accomplished"-Rede am 1. Mai 2003 – nicht geendet hat, dass die Grenzen zwischen Krieg und Frieden heute nicht mehr so klar verlaufen wie einst.
"Die Iraker wissen, dass der Krieg nicht vorbei ist. Aber andere Länder tendieren dazu wegzuschauen. ,Verneinung‘ soll das Wegschauen schwieriger machen, auf einen blinden Fleck deuten, Antworten provozieren", so Knecht. "Der Krieg ist nicht vorbei. Aber er sollte es sein."