Mr. Stallone, Ihre aktuelle Ausstellung in Nizza trägt den Titel "Real Love" – was bedeutet das für Sie?
Einfach, eine optimistische und hoffentlich leidenschaftliche Auffassung vom Leben zu haben.
Wer sind Ihre künstlerischen Idole?
Kasimir Malewitsch und Francis Bacon.
Sie sind auch Kunstsammler. Werden Sie als Maler durch Ihre Sammlung beeinflusst?
Meine Arbeit ist überwiegend unabhängig. Die Künstler, die ich sammle, haben radikal unterschiedliche Ansichten als ich, interessant und zum Nachdenken anregend.
Wie haben Sie angefangen zu malen?
Ich habe viel Zeit alleine verbracht und angefangen, meine Gefühle durch Bilder zu artikulieren.
Sie haben mit figurativem Malen angefangen. Wie sind Sie später zur abstrakten Kunst gekommen?
Ich habe realisiert, dass das Leben fortwährend im Wandel ist und dass deine Realität von vor Jahren nicht mehr deine heutige ist. Ich glaube, dass das Gleiche in vielen Fällen auch auf die Kunst zutrifft. Je älter ich werde, desto mehr tendiere ich dazu, weniger ernst, aber dafür abstrakter und unvorhersehbar zu sein.
Würden Sie gerne einmal einen Künstler in einem Film spielen?
Ich stand mehrmals kurz davor, Künstler im Film zu porträtieren und mir gefiel die Vorstellung. In einem Fall war es der ältere Goya, in einem anderen Modigliani und schließlich Rodin. Leider ist keine der Rollen realisiert worden.
Welche Welt ist verrückter: die Kunstwelt oder Hollywood?
Ich würde nicht das Wort "verrückt" verwenden. Wenn überhaupt, sind beide hoch unbeständige und kreative Welten.
Fühlen Sie sich von der Kunstwelt akzeptiert? Glauben Sie, dass Ihre Kunst irgendwann in die Kunstgeschichte eingehen wird?
Die Kunstwelt war sehr großzügig zu mir und das weiß ich zu schätzen. Es braucht lange, um Vertrauen zu gewinnen, also bin ich völlig zufrieden. Was den zweiten Teil der Frage angeht, bleibt es abzuwarten, wie ich von der Kunstgeschichte behandelt werde. Es gibt heutzutage so viele brillante Künstler, sodass jede Anerkennung wundervoll ist.