Anne Schwanz, Johanna Neuschäffer, Sie inszenieren die Wiedereröffnung des Eigen + Art Labs als Neustart. Worin unterscheidet sich dieses Lab von dem, das wir aus der Mädchenschule kennen?
Anne Schwanz: Das Eigen + Art Lab läuft erfolgreich seit drei Jahren. Jetzt wollen wir das Profil weiter schärfen und versuchen, noch mehr Projektraum zu sein. Das Lab ist für die Galerie Eigen + Art der Ort, an dem wir probieren können. Im regulären Galerieablauf fehlen solche Kapazitäten. Die Mädchenschule hat sich als Galerienhaus sehr etabliert und entsprach nicht mehr diesem Projektcharakter. Der Raum war auch eher ein White Cube und erforderte große Ausstellungen. Mit dem neuen Eigen + Art Lab wollen wir jünger, spontaner und eben noch projekthafter sein.
Johanna Neuschäffer: Wir wollen Talks und Führungen anbieten und Plattform und Experimentierfeld sein, auf dem Leute sich austauschen: Künstler, Kuratoren, junge Leute, die sich mit Kunst beschäftigen wollen. Menschen, die vielleicht noch nicht wissen, wo sie eigentlich in Berlin anfangen sollen und sich eine Vorauswahl von jungen Künstlern wünschen. Wir wollen Leuten ermutigen: Traut euch, Kunst anzuschauen auch wenn ihr keine Ahnung habt.
Was hat Eigen + Art als kommerzielle Galerie von diesem Raum?
AS: Die Idee der Eigen + Art wird mit in die nächsten Generationen genommen. Damals ist die Galerie aus dem Gefühl entstanden: Wir treffen uns, wir machen was zusammen.
und wachsen miteinander. Jetzt versuchen wir, das weiterzutreiben.
JN: Wir verkaufen die im Lab ausgestellte Kunst auch und wollen, dass sie sich auch junge Leute leisten können. Wir fangen mit Preisen von 600 oder 800 Euro an. So kann ein Käufer Künstler von Anfang an begleiten. Auch für etablierte Sammler der Galerie wird das sicher interessant.
AS: Ändere die Umstände, dann änderst du auch das System. Wir ändern zum Beispiel die gängigen Öffnungszeiten und bestimmte Galerieabläufe. Es soll nicht nur eine Ausstellung auf die nächste folgen, sondern es wird durch viele Interventionen durchbrochen.
Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?
AS: Es gibt praktisch kein Budget. Es ist in dieser Hinsicht ist das Lab wirklich ein Projektraum, in dem die Künstler mitmachen müssen. Sie müssen Lust haben, mit uns was zu gestalten und sich hier zu zeigen.
JN: Natürlich können wir auf gewisse Möglichkeiten, auf die Infrastruktur der Galerie, auf den Verteiler, auf das Know-How zurückgreifen. Anne ist seit zehn Jahren in der Galerie, ich seit acht.
Wo halten Sie Ausschau nach Künstlern? Bei den Rundgängen der Hochschulen?
AS: Ja. Und wir hören auf Empfehlungen, gehen auf Ausstellungen und schauen uns auch auf Messen um.
JN: Es gibt keine Regeln, das ist auch wichtig.
Bedeutet Ihre Arbeit Lab auch Talentsuche für die Hauptgalerie?
AS: Mit manchen der im alten Lab ausgestellten Künstler arbeiten wir weiter.
JN: Das lassen wir bewusst offen. Die Künstler sollen natürlich das Beste geben, aber sie sollen auch ein bisschen Spaß dabei haben, locker sein und sagen: „Hey, ich probiere mich aus!“ Wir wollen auch, dass Künstler zu uns kommen und sagen: „Ich hab eine Idee. Passt das?“ Und wenn es passt, dann sind wir bereit, da was zu machen.
Ist das ein Angebot, Portfolios einzusenden?
JN: Naja, man kann es probieren, aber man muss sich dann auch persönlich kennenlernen und es muss zu uns passen.
Was bewegt die nächste Künstlergeneration?
JN: Das wollen wir herausfinden.
AS: Ich glaube, vieles kommt wieder. Keramikskulpturen etwa, wie man in der Eröffnungsausstellung sehen kann. Viele setzen sich mit dieser Materialität auseinander, das scheint doch wieder in der Luft zu liegen.
Das neue Lab wird von Ihnen beiden geleitet. Was bedeutet Ihnen das persönlich?
JN: Viel Spaß an der Arbeit. Wir arbeiten jetzt schon lange zusammen und haben uns gefreut, diese Projekt jetzt gemeinsam an gehen zu können.
AS: Jetzt ist unsere Generation mal dran. Durch die Erfahrung der letzten Jahre wissen wir auch, was wir so können. Wir vertrauen unserem Urteil und sind uns sicher, dass wir das können.
Häufig machen Galeriemitarbeiter nach zehn Jahren eine eigene Galerie auf. Mit dem Lab hält Ihr Chef, Judy Lybke, Sie auch in der Firma und sich selbst neue Konkurrenten vom Leib.
AS: Er ist ein Fuchs. Auf der anderen Seite glauben wir auch einfach an den Eigen + Art-Gedanken und die -Familie. Wir arbeiten gerne mit den Künstlern der Galerie. Wir versuchen authentisch zu bleiben mit den neuen Künstlern, die wir aussuchen.
JN: Wir besprechen uns natürlich auch mit Judy und dem Team. Wir sind eine Galerie und das Lab ist der Außenarm.
Eröffnung der neuen Räume des Eigen + Art Lab mit der Gruppenausstellung "It's oh so cute", Freitag, 20. Februar, 17-21 Uhr, Ausstellung bis 28. März
Anne Schwanz: Das Eigen + Art Lab läuft erfolgreich seit drei Jahren. Jetzt wollen wir das Profil weiter schärfen und versuchen, noch mehr Projektraum zu sein. Das Lab ist für die Galerie Eigen + Art der Ort, an dem wir probieren können. Im regulären Galerieablauf fehlen solche Kapazitäten. Die Mädchenschule hat sich als Galerienhaus sehr etabliert und entsprach nicht mehr diesem Projektcharakter. Der Raum war auch eher ein White Cube und erforderte große Ausstellungen. Mit dem neuen Eigen + Art Lab wollen wir jünger, spontaner und eben noch projekthafter sein.
Johanna Neuschäffer: Wir wollen Talks und Führungen anbieten und Plattform und Experimentierfeld sein, auf dem Leute sich austauschen: Künstler, Kuratoren, junge Leute, die sich mit Kunst beschäftigen wollen. Menschen, die vielleicht noch nicht wissen, wo sie eigentlich in Berlin anfangen sollen und sich eine Vorauswahl von jungen Künstlern wünschen. Wir wollen Leuten ermutigen: Traut euch, Kunst anzuschauen auch wenn ihr keine Ahnung habt.
Was hat Eigen + Art als kommerzielle Galerie von diesem Raum?
AS: Die Idee der Eigen + Art wird mit in die nächsten Generationen genommen. Damals ist die Galerie aus dem Gefühl entstanden: Wir treffen uns, wir machen was zusammen.
und wachsen miteinander. Jetzt versuchen wir, das weiterzutreiben.
JN: Wir verkaufen die im Lab ausgestellte Kunst auch und wollen, dass sie sich auch junge Leute leisten können. Wir fangen mit Preisen von 600 oder 800 Euro an. So kann ein Käufer Künstler von Anfang an begleiten. Auch für etablierte Sammler der Galerie wird das sicher interessant.
AS: Ändere die Umstände, dann änderst du auch das System. Wir ändern zum Beispiel die gängigen Öffnungszeiten und bestimmte Galerieabläufe. Es soll nicht nur eine Ausstellung auf die nächste folgen, sondern es wird durch viele Interventionen durchbrochen.
Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?
AS: Es gibt praktisch kein Budget. Es ist in dieser Hinsicht ist das Lab wirklich ein Projektraum, in dem die Künstler mitmachen müssen. Sie müssen Lust haben, mit uns was zu gestalten und sich hier zu zeigen.
JN: Natürlich können wir auf gewisse Möglichkeiten, auf die Infrastruktur der Galerie, auf den Verteiler, auf das Know-How zurückgreifen. Anne ist seit zehn Jahren in der Galerie, ich seit acht.
Wo halten Sie Ausschau nach Künstlern? Bei den Rundgängen der Hochschulen?
AS: Ja. Und wir hören auf Empfehlungen, gehen auf Ausstellungen und schauen uns auch auf Messen um.
JN: Es gibt keine Regeln, das ist auch wichtig.
Bedeutet Ihre Arbeit Lab auch Talentsuche für die Hauptgalerie?
AS: Mit manchen der im alten Lab ausgestellten Künstler arbeiten wir weiter.
JN: Das lassen wir bewusst offen. Die Künstler sollen natürlich das Beste geben, aber sie sollen auch ein bisschen Spaß dabei haben, locker sein und sagen: „Hey, ich probiere mich aus!“ Wir wollen auch, dass Künstler zu uns kommen und sagen: „Ich hab eine Idee. Passt das?“ Und wenn es passt, dann sind wir bereit, da was zu machen.
Ist das ein Angebot, Portfolios einzusenden?
JN: Naja, man kann es probieren, aber man muss sich dann auch persönlich kennenlernen und es muss zu uns passen.
Was bewegt die nächste Künstlergeneration?
JN: Das wollen wir herausfinden.
AS: Ich glaube, vieles kommt wieder. Keramikskulpturen etwa, wie man in der Eröffnungsausstellung sehen kann. Viele setzen sich mit dieser Materialität auseinander, das scheint doch wieder in der Luft zu liegen.
Das neue Lab wird von Ihnen beiden geleitet. Was bedeutet Ihnen das persönlich?
JN: Viel Spaß an der Arbeit. Wir arbeiten jetzt schon lange zusammen und haben uns gefreut, diese Projekt jetzt gemeinsam an gehen zu können.
AS: Jetzt ist unsere Generation mal dran. Durch die Erfahrung der letzten Jahre wissen wir auch, was wir so können. Wir vertrauen unserem Urteil und sind uns sicher, dass wir das können.
Häufig machen Galeriemitarbeiter nach zehn Jahren eine eigene Galerie auf. Mit dem Lab hält Ihr Chef, Judy Lybke, Sie auch in der Firma und sich selbst neue Konkurrenten vom Leib.
AS: Er ist ein Fuchs. Auf der anderen Seite glauben wir auch einfach an den Eigen + Art-Gedanken und die -Familie. Wir arbeiten gerne mit den Künstlern der Galerie. Wir versuchen authentisch zu bleiben mit den neuen Künstlern, die wir aussuchen.
JN: Wir besprechen uns natürlich auch mit Judy und dem Team. Wir sind eine Galerie und das Lab ist der Außenarm.
Eröffnung der neuen Räume des Eigen + Art Lab mit der Gruppenausstellung "It's oh so cute", Freitag, 20. Februar, 17-21 Uhr, Ausstellung bis 28. März