Nichts Permanentes zu schaffen, gehört zu den grundlegenden Ideen, die die Skulptur Projekte alle zehn Jahre ausmachen. Seit der ersten Ausstellung 1977 steht dabei die Begegnung von Menschen und Kunst im öffentlichen Raum im Zentrum. Besonders an Werken der letzten drei Editionen der Skulptur Projekte zeichnet sich ein zunehmendes Interesse am menschlichen Körper als künstlerisches Material und der Mitwirkung des Publikums ab. Neben aufgeführten Performances entstanden Werke, bei denen interagiert und partizipiert werden konnte. Die Besucher:innen durften aktiv teilnehmen oder anderen dabei zusehen. Die Mitwirkung von Menschen als Akteur:innen stellt den Objektstatus in Frage und formuliert die Beziehungen zwischen Menschen und Dingen im Werk neu.
Für die Ausstellung „Performance People“ öffnet das Skulptur Projekte Archiv seine Akten und Depots und zeigt, wie Skulptur erweitert, verlebendigt und performt wird. Den Ausgangspunkt bildet ein Dialog zwischen zwei Werken: Erstmals ist Dan Grahams „Oktogon für Münster“ (1987) nicht im Außenraum, sondern im Innenraum des musealen Lichthofs zu sehen. In Sichtachse zu dem ikonischen, glasverspiegelten Pavillon ist eine Arbeit von Ei Arakawa ausgestellt, die sich auf die Geburtsstunde des Oktogons bezieht. Arakawas Werk leiht der Ausstellung ihren Namen und ist zugleich inhaltliche Referenz als auch eine künstlerische Reaktion auf Dan Grahams Pavillon.