Ourahmane bekommt die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am heutigen 12. Dezember in der Kunsthalle Hamburg verliehen. Ausgewählt wurde sie von der diesjährigen Jurorin Yasmil Raymond, der ehemaligen Direktorin der Frankfurter Städelschule und Mitglied der Findungskommission für die nächste Documenta-Leitung.
Lydia Ourahmane, geboren 1992 in Algerien, lebt in London, Algier und Barcelona. Laut der Laudatio schaffen "ihre Installationen, Videos, Skulpturen und Klangarbeiten Situationen und Strukturen, die über die Grenzen der Institution hinauswirken. Sie erforscht Themen wie Vertreibung und Gemeinschaft und untersucht, wie die Bewegungen von Menschen und Objekten durch Faktoren wie staatliche Einschränkungen und unsichtbare Barrieren beeinflusst werden."
Für ihre Ausstellung in der Kunsthalle Basel 2021 ließ Ourahmane beispielsweise alle Objekte, die sich in ihrer algerischen Wohnung befanden, in die Schweiz transportieren – inklusive zweier Türen mit insgesamt zehn Schlössern, die vor allem in den 1990ern während des Bürgerkriegs Schutz bieten sollten. In diesem Jahr war die Künstlerin auch in der Hauptausstellung der Venedig-Biennale vertreten.
Der prestigeträchtige Kunstpreis wird jährlich vom Förderverein der Kunsthalle Hamburg vergeben. Benannt ist er nach der 1954 verstorbenen Kunsthistorikerin Rosa Schapire.