Seit 2017 leitet Bischof die Stiftung Pro Helvetia, deren Ziel die Förderung von Kunst und Kultur im eigenen Land sowie deren internationale Verbreitung ist. Dabei sei sie, so Bischof, politisch unabhängig, ermögliche also die Förderung von Kunst und Kultur ohne staatliche Einflussnahme.
Bischof selbst fand seinen Weg in die Kulturpolitik über das Theater, wo er zunächst als Regisseur tätig war. Mit dem Wechsel in die Kulturpolitik fokussiert er sich auf die strukturellen Rahmenbedingungen für künstlerisches Schaffen. Er will durch Kulturförderung langfristige Planung mit kreativer Freiheit vereinen.
Die durch die Stiftung geförderte kulturelle Vielfalt der Schweiz beschreibt Bischof als Fundament eines demokratischen Miteinanders. Denn Kulturaustausch hat in der Schweiz eine besondere Bedeutung, nicht nur für die nationale Identität, sondern auch für die Verständigung: die Landessprachen der Schweiz sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Daher sei die "gelebte Demokratie", so Bischof, auch nicht auf die urbanen Zentren beschränkt: "Die Verteilung der Inhalte, die wir unterstützen, findet bis in die kleinsten Täler der Schweiz statt."
Und so lässt sich von der kleinen, vielsprachigen Schweiz etwas für das globale Miteinander lernen: Kunst und Kultur können Räume für Austausch schaffen. So unterhält die Schweizerische Kulturstiftung Außenstellen in Paris, Johannesburg, Kairo, Neu-Delhi, Shanghai und Santiago de Chile. Doch Bischof berichtet auch, dass Pro Helvetia nach intensiven Diskussionen und Kontroversen unlängst ihr Büro in Moskau geschlossen hat. Kunst und Kultur kann Grenzen überwinden, aber auch an unüberwindbare Schranken stoßen.
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