Jina Park _ Fragmented Eden
Unsere erste Einzelausstellung mit der südkoreanischen Künstlerin JINA PARK trägt den Titel FRAGMENTED EDEN und zeigt Malereien mit einem vielschichtigen Bildprogramm.
"Die Koexistenz, die ich in meinen Gemälden darstelle, lehnt sich an die sogenannte Bewegende Perspektive aus der klassischen ostasiatischen Malerei an. Diese Struktur steht in Verbindung mit dem Inhalt und ermöglicht, dass je nach kulturellem Hintergrund und persönlichem Geschmack des Betrachters verschiedene Erzählungen entstehen können." (JIna Park)
Wir haben unseren jüngsten Studiovisit bei JINA PARK genutzt, um gemeinsam einen Blick auf ihre neuen Malereien zu werfen. Dabei konnten wir der Künstlerin noch ein paar Fragen stellen und erfuhren interessante Details über ihre Arbeitsweise, über ihre Gedanken zu einem vielfältigen Kulturaustausch sowie zwischen Flora und Fauna als auch über das Verhältnis zwischen Besitz und Macht.
Liebe Jina,
deine Ausstellung trägt den Titel „Fragmented Eden“. Was verbindest du mit dem Wort „Eden“? Und wie und warum ist dieses Eden „zersplittert“?
Jina Park: Eine der wichtigsten Fragen in meiner Arbeit ist, was das Individuum ausmachtt.
Wir leben in einer Zeit, in der Missverständnisse, Vorurteile, Hass und Ausgrenzung aufgrund kultureller Unterschiede allgegenwärtig sind, bis hin zu Konflikten und Kriegen. Doch auch auf mikroskopischer Ebene prallen die individuellen Welten tagtäglich aufeinander, besonders in einer multikulturellen Stadt wie Berlin, in der Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft zusammenleben. Innerhalb sozialer Beziehungen kämpfen verschiedene Verhaltensweisen miteinander – unterschiedliche Arten, sich Kultur anzueignen, existieren nebeneinander. Was unterscheidet den Menschen als Spezies von anderen?
'Fragmented Eden' ist eine Metapher für diese Welt.
Eden steht im religiösen Sinn für das christliche Paradies. Mein Eden ist ein Symbol für die dominierende Ideologie, die die bestehende Ordnung geschaffen hat. Wenn man der Frage nachgeht, welche starken Überzeugungen zu Missverständnissen zwischen Menschen führen, wird schnell klar, dass es ihre religiösen und politischen Ansichten sind. Wenn man weiter verfolgt, wie diese Überzeugungen entstehen, führt das zu der Frage, wie das Individuum sich formt und geformt wird. Was ich dabei entdeckt habe, ist der Begriff 'Geschmack'.
Der Geschmack ist der Modus, in dem sich der Menschen mit Objekten und anderen Menschen in Beziehung setzt. Durch den Geschmack unterscheidet sich der Mensch von anderen und wird von anderen unterschieden. Geschmack greift tief in unser Inneres ein und beeinflusst unmittelbar unsere Vorlieben und Abneigungen, unsere Empathien und Antipathien, unsere Fantasien und Phobien. Er schafft die unbewusste Einheitlichkeit einer sozialen Klasse. Aber diese Welt ist durch das Aufeinanderprallen der Überzeugungen zerbrochen. Wir haben uns selbst aus Eden vertrieben und gehen in eine andere Welt.
Deine Motivwelt ist geprägt von einer exotischen Tier- und Pflanzenwelt. Das Auge verliert sich im facettenreichen Grün des Blattwerks von Farnen, Palmen oder Kakteen. Neuerdings öffnet sich der Bildraum in weite Wüstenlandschaften, trifft auf entfernte Bergketten oder den Gipfel des bekannten japanischen Berges Fuji. Im gesamten Setting stehen und bewegen sich Meerkatze, Flamingo, Schlange gleichberechtigt neben Krähe, Polarfuchs und Kranich. Wie kommt es zu diesem Mix in deiner Malerei aus den gleichberechtigt nebeneinander existierenden Lebenswelten aus Flora und Fauna?
Jina Park: Die oben genannten Überlegungen zum Geschmack haben mich an das Konzept der Wunderkammer erinnert. Der Bereich innerhalb des Frames (Rahmens) meiner Leinwand ist meine eigene Wunderkammer, gefüllt mit Bildern und Motiven, die ich auf Besuchen und Recherchen gesammelt habe. Die Arten, die in unterschiedlichen Klimazonen und Lebensräumen evolviert sind, werden von mir gewissermaßen „geraubt“ und in die Leinwand eingesperrt. Die einheimischen und fremden Arten, die in diesem Raum zusammenleben, haben alle die gemeinsame Eigenschaft, dass sie Objekte sind, die ich „besitzen“ möchte. Diese gesammelten Bilder und Motive kreieren vielfältige Erzählungen.
Die Koexistenz, die ich in meinen Gemälden darstelle, lehnt sich an die sog. „Bewegende Perspektive“ aus der klassischen ostasiatischen Malerei an.
Im Gegensatz zur traditionellen westlichen Malerei, bei der es einen fixierten Blickpunkt gibt, wird in der ostasiatischen Malerei mit dem „fließenden Blick“ gearbeitet. Das bedeutet, dass verschiedene Blickwinkel gleichzeitig dargestellt werden, sodass der Betrachter sich im Bild bewegen und die Szenerie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann. Der Blick des Betrachters ist nicht fixiert. Stattdessen hat man visuelle Freiheit, sich innerhalb des Bildes zu bewegen, wobei der Betrachter seinen Blick von oben nach unten, von links nach rechts und umgekehrt gleiten lässt, um die verschiedenen Bereiche des Bildes aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
Dieses Format steht in Verbindung mit dem Inhalt und ermöglicht, dass je nach kulturellem Hintergrund und persönlichem Geschmack des Betrachters verschiedene Erzählungen entstehen können.
Um das zu erreichen, habe ich in meinen Bildern drei Positionen festgelegt.
1. der Schatz: Das sind die Objekte, die im Raum den größten Wert haben, für mich oder den Betrachter von besonderer Bedeutung sind. Es sind Dinge, die wir besitzen oder schützen möchten.
2. der Wächter: Das ist die Figur, die den Schatz bewacht. Der Wächter ist der Beschützer und sorgt dafür, dass das wertvolle Objekt vor Bedrohungen geschützt ist. Diese Rolle kann sich je nach Situation ändern.
3. der Räuber: Das ist die Figur, die den Schatz an sich reißen möchte oder die von dessen Wert fasziniert ist. Der Räuber ist derjenige, der in die Wunderkammer eindringt und seine eigenen Wünsche verwirklichen will.
Diese drei Positionen schaffen durch ihre jeweilige Rolle und Bedeutung in meinen Bildern vielfältige Narrative. Der Betrachter kann die Beziehung zwischen Schatz, Wächter und Räuber auf der Grundlage seiner eigenen Perspektiven und Interpretationen neu gestalten. So bleibt das Werk nicht bei einer festen Deutung stehen, sondern eröffnet je nach kulturellem Hintergrund und Geschmack des Betrachters eine Vielzahl an Möglichkeiten.
In deiner neuesten Werkserie taucht wiederholt das Pferd als Motiv auf. Im Vergleich zu den eingangs beschriebenen Wildtieren gilt das Pferd als domestiziert. Es dient dem Menschen als Nutz- und Reittier. Welche Botschaft trägt das Pferd in deine Bilderwelt hinein?
Jina Park: Bei der Auswahl der Objekte denke ich nicht im Voraus über eine konkrete Erzählung oder Bedeutung für jedes einzelne Element im Bild nach. Wie bereits erwähnt, ist auch das Pferd eines der Objekte, die ich besitzen möchte. Mein anfängliches Interesse galt jedoch vermutlich dem absurden Widerspruch, den ich im Zoo beobachtet habe: Das Pferd ist zwar das einzige Tier, das vom Menschen gezähmt und genutzt wird, aber dennoch in Gefangenschaft lebt. Die Erzählung jeder einzelnen Figur scheint erst dann vollendet zu sein, wenn sie auf die Interpretation der Zuschauer trifft.
Auf der Messe POSITIONS weckte deine großformatige Malerei „Space Oddities“ (2024) eine große Attraktion und Faszination auf das Publikum aus. Aus dem ätherischen Grün des dichten Blattwerks exotischer Pflanzen tauchen drei Tiere auf: Es sind ein Löffelkranich, ein Affe und eine Schlange. Welche Beziehung haben diese drei Protagonisten zueinander? Und worauf spielt der Bildtitel „Space Oddities“ an?
Jina Park: In vergangenen Ausstellungen konnte ich eine interessante Beobachtung machen: Je nachdem, woran Menschen glauben (nicht nur im religiösen Sinne), entstehen gleichzeitig Hass und Bewunderung bei der Betrachtung der Ikonographie bspw.e dieses Bildes. Manche Menschen empfinden die Schlange als so abstoßend, dass sie bitten, sie aus dem Bild zu entfernen; andere haben Angst vor Vögeln und lehnen sie daher ab.
In der christlichen Weltanschauung wird die Schlange als negatives Symbol gesehen, als die Vertreiberin aus dem Paradies. Im Buddhismus hingegen ist die Schlange ein Beschützer, der die Meditierenden bewacht. In Ägypten spielt sie die Rolle eines Führers und wird als heiliges Wesen betrachtet. Wenn man die Ikonographie nur aus der christlichen Perspektive interpretiert, die die Welt in Gut und Böse einteilt, sieht das Bild ganz anders aus, als wenn man sie aus der buddhistischen Weltanschauung betrachtet, in der es keine Unterscheidung zwischen Gut und Böse gibt.
Die verschiedenen Wege, wie wir Ikonen deuten und darauf reagieren, führen zu der Frage, wie ich als Individuum die Welt sehe. Und vor allem, ob diese Sichtweise vielleicht eine Form von Macht darstellt, die Überlegenheit und Minderwertigkeit, Bewunderung und Abscheu hervorbringt.
Deine Malereien zeigen auch Verweise auf die verschiedenen menschlichen Kulturen. Da gibt es den Reiter in klassischer Turnierkleidung und majestätischer Haltung, die grellweißen Skulpturen der griechischen und römischen Antike und Ägyptens. Es finden sich auch Architekturelemente mit arabischen Arabesken. Sind diese Zitate ein Statement zur aktuellen Debatte um eine Revision des Postkolonialismus, der zunehmend zur Simplifizierung und Schwarz-Weiß-Denken neigt (vgl. Jens Balzers Buch „After Woke“)?
Jina Park: Postkolonialismus ist eine der wesentlichen Theorien, um meine Arbeiten zu verstehen. Ich habe in Südkorea traditionelle koreanische Malerei studiert. Im Gegensatz zu den Studenten der westlichen Malerei hatten wir viele Überlegungen zur Tradition und es entstanden verschiedene Diskurse über die koreanische Identität.
Südkorea erlebte von 1910 bis 1945 35 Jahre lang die japanische Kolonialherrschaft, während dieser Zeit gab es durch die kulturelle Vernichtungspolitik Japans zahlreiche Unterbrechungen in der Tradition. Das betraf die gesamte Kultur, insbesondere und unwiederbringlich die traditionelle Malerei. Während der Zeit des Postmodernismus wiederholte sich die Diskussion über die koreanische traditionelle Malerei in einer Weise, die Fragen nach den Grenzen des eurozentrischen Orientalismus wieder aufwarf.
Die Wunderkammer gilt als eine Frühform des Museums. Die Funktion eines Museums besteht vor allem darin, Begegnungen mit fremden Kulturen zu ermöglichen und auf dieser Grundlage die wissenschaftliche, technische und kulturelle Zivilisation sowie die Globalisierung voranzutreiben. Allerdings entstehen im Zivilisations- und Globalisierungsprozess auch viele Missverständnisse über andere Kulturen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Missverständnisse im Zusammenhang mit dem Orientalismus gelegt werden. In der europäischen Kunstkritik oder Kunstgeschichte sind Künstler aus der Dritten Welt ständig gefordert, ihre Identität zu präsentieren, als exotisch zu erscheinen, anders zu sein oder wie Frida Kahlo auszusehen. Dies ist eine eurozentrische Perspektive. Sie zeigt sich in den Kommunikationsproblemen zwischen verschiedenen Kulturen. Die moderne Vorstellung von Kunst wird als das Produkt der westlichen Kultur betrachtet, was Künstler aus nicht-westlichen Regionen stets vor ein Dilemma stellt. Künstler aus nicht-westlichen Regionen müssen zwischen der „Ableitung“ und dem Zeigen von „Andersheit“ wählen. Viel zu oft werden sie darauf reduziert, was sie von der Überlegenheit des europäischen Modells abhebt. Auch ich habe während meines Studiums in Deutschland oft den Druck verspürt, asiatisch sein zu müssen. Wir scheinen Trost darin zu finden, das Fremde und Unbekannte in Kategorien abzuschieben. In einem solchen Kategorisierungsprozess entstehen eine hegemoniale und eine kontrapunktische Kultur, wobei die dominante Kultur die kontrapunktische Kultur fein reguliert und kontrolliert. Subtil übt man Macht durch den Kategorisierungsprozess aus und zwingt zur Akzeptanz der dominanten Kategorien. Durch die Kategorisierungen bestehen ständig die Risiken von Diskriminierung und Ausschluss. Meiner Wunderkammer liegen diese Dilemmata zugrunde.
Es ist ebenso gefährlich zu glauben, dass zwei Kulturen einfach verschmelzen, um eine neue Kultur zu schaffen. Auch hier finde ich eine sehr komplexe und subtile Machtstruktur. Eine ideale Hybridisierung setzt Bedingungen voraus. Dazu gehören gegenseitiger Respekt und ein Bewusstsein dafür, dass kulturelle Identität nicht fixiert, sondern stets im Wandel ist. Verschiedene kulturelle Elemente müssen ständig aufeinandertreffen, kollidieren und verhandelt werden, um sich kontinuierlich zu verändern und neu zu konstituieren.
Deine Malereien sind geprägt von einer Atmosphäre der absolut gleichzeitigen und
gleichberechtigten Existenz der Dinge. Das ist mitunter auch begründet durch deinen Einsatz der Stilmittel der Collage und durch die Maltechnik der Eitempera. Seit wann arbeitest du in dieser Art der Malerei? Und was reizt dich daran?
Jina Park: Als ich nach Deutschland zum Studium kam, war meine erste Aufgabe, die für mich passenden Materialien und Techniken zu finden. In Südkorea habe ich koreanische Farbmalerei studiert und war von ihr fasziniert. Während meines Studiums in Leipzig hatte ich zufällig die Gelegenheit, in Eitempera zu lernen, was sich als sehr ähnlich zur Farbmalerei erwies. Abgesehen von den Unterschieden in Papier und Leinwand sowie den Bindemitteln ist der Prozess sehr ähnlich. Ich vermute, dass beide Techniken Merkmale aus der Evolution der Höhlenmalerei bewahrt haben.
Die Anziehungskraft der Eitempera liegt vor allem in der Darstellung der matten, glatten Oberfläche. Der Prozess ist sehr komplex, langsam und mühsam. Aber die Tiefe der Farben, die durch das Übereinanderlegen der Schichten entsteht, unterscheidet sich deutlich von anderen Techniken. Auch die Farbkonservierung ist, ähnlich wie bei der koreanischen Farbmalerei, äußerst robust, was ein weiteres großes Plus ist.
Immer wieder verweist du auf das besondere Verhältnis zwischen Objekt und Individuum,
zwischen Besitz und Macht. Im digitalen Zeitalter ist aller Besitz immateriell geworden. Die Form des digitalen Nutzungsrechts stellt die einstigen „Dinge“ in einen ständigen Prozess der Wandelbarkeit. Und von diesen immateriellen „Dingen“ wird erwartet, dass sie darüber hinaus transferfähig bleiben - als Aktie, als Bitcoin, als nft. Wie schaust du auf dieses Phänomen? Und welche Bedeutung hat das Flüchtige, Immaterielle der virtuellen „Dinge“ für deine Malerei und auf deinen Dialog mit deinem Bildbetrachter?
Jina Park: Meine Arbeit umfasst sowohl Bildmotive, die ich selbst an bestimmten Orten gesammelt, als auch Bilder, die ich durch Internetrecherchen zusammengetragen habe. Die im Internet kursierenden freiverfügbaren Bilder werden von mir ausgewählt, auf der Leinwand zu neuen Bildern transformiert und schließlich als fertige wertvolle Werke in die Kunstsammlung von jemandem aufgenommen. Gleichzeitig schweben diese Bilder jedoch wieder im virtuellen Raum und werden von jemand anderem appropriiert. Innerhalb dieser zyklischen Ironie entsteht Hybridität.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Wunderkammer durch westliche Missionare nach China eingeführt und gelangte von dort nach Korea, dem damaligen Joseon-Dynastie. Der König Jeongjo, ein großer Bücherliebhaber, wünschte sich, dass auch das Volk den Zugang zu Büchern findet. Daher ließ er Maler Bücherregale malen, und wir nennen diese Kunstform heute 'Chakgado'. Die Wunderkammer hatte damals großen Einfluss auf die Chakgado-Malerei, und die Maler begannen, nicht nur Bücher, sondern auch verschiedene Objekte in ihren Bildern zu verewigen, was neue experimentelle Ansätze in der traditionellen koreanischen Malerei ermöglichte. Für das Volk, das sich keine Bücher leisten konnte, boten diese Buchbilder eine Möglichkeit, ihre protzige Begierde und intellektuelle Eitelkeit zu befriedigen und verbreiteten sich daher weit. Dies ist mit dem Bedürfnis nach intellektueller Selbstinszenierung verbunden und steht in Zusammenhang mit dem Konzept der Wunderkammer. Am faszinierendsten fand ich dabei die Vorstellung, dass die Menschen durch das Malen die Gegenstände quasi besaßen. Wie die Wunderkammer das Chakgado beeinflusste, hat Chakgado mich inspiriert, und dieser Prozess hat sich wieder mit der Wunderkammer verbunden. Fiktive Bilder vermitteln einen Glauben an die Realität, und der Mensch schöpft daraus seine Vorstellungskraft.
So beeinflussen Kulturen einander organisch, wenn sie von einer Gesellschaft in eine andere übergehen. Wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen, entsteht eine vollkommen neue Mischung. Dies ist nicht nur ein einfaches Hinzufügen von Kulturen, sondern eine Interaktion der spezifischen Merkmale jeder Kultur in einem neuen Kontext, um eine neue Kultur zu bilden. Heute, in einer digitalisierten Welt, wird dieser Prozess in einer globalisierten Umgebung noch weiter beschleunigt.
Aus einer postkolonialen Perspektive betrachtet, haben Machtverhältnisse wie der Kolonialismus tiefgreifenden Einfluss auf den kulturellen Austausch. Der Kolonialismus führte zu einer Asymmetrie in der kulturellen Verbreitung, wobei eine Kultur die andere beherrschte und unterdrückte. Doch im Laufe der Zeit haben die unterdrückten Kulturen Widerstand geleistet und sich neu formiert, um in neuer Gestalt wieder aufzutauchen. In diesem Kontext beinhaltet der kulturelle Kreislauf auch den Widerstand und die Neukonstitution von Kulturen innerhalb von Machtstrukturen.
Kunst wird vom Menschen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, sowohl in der digitalen als auch in der realen Welt erinnert. Letztlich werden diese Erinnerungen organisch miteinander verwoben, was die Menschheit in eine bessere Richtung voranbringen wird.
JINA PARK (*1980 in Seoul, lebt und arbeitet in Berlin und Seoul) studierte an der Sunwha Art High School
(1998) und schloss ihr Studium anschließend mit einem B.F.A. ab. Sie studierte orientalische Malerei an der
Korea University (2003), kam 2008 mit dem DAAD nach Deutschland und erlangte schließlich ihr Diplom an
der HGB Leipzig bei den Professoren Neo Rauch und Heribert C. Ottersbach (2008-2012).
Sie hatte Einzelausstellungen mit „The House of Wonder“ (2024, Steinhauser Gallery, Bratislava), „The Moon
Rising in the East“ (2023, ThisWeekendRoom, Seoul), „Voyage into the Sun“ (2022, Lætitia Gorsy Gallery
She BAM, Leipzig), „The Moon Palace“ (2021, Zoya Gallery, Bratislava, Slowakei), „Collector's
Room“ (2018, UNC Gallery, Seoul), „Enigmatic Strangers“ (2014, UBIK Space, Wien) und andere. a.. Sie
nimmt auch regelmäßig an internationalen Gruppenausstellungen wie „... and quietly the night
returns“ (2023, Zoya Museum, Bratislava, Sk), „About Water & Plants“ (2023, Troy Hause, London, UK) teil. ,
„FEMME F(R)ICTION“ (2023, Academy Mension, NY), „About Water and Plants“ (2022, Kunsthalle Rostock),
„Eb Dietzsch Kunstpreis für Malerei“ (2016, Geraer Bank, Gera), „Sewha Gyunmunrok Neuinterpretation des
Erbes: 16 zeitgenössische Visionen“ (2006, Hangaram Art Museum, Seoul)