Zu den vielen bemerkenswerten Installationen dieser Berlin Art Week, die diese Woche stattfindet, zählen zwei Achterbahnen: Die eine errichtet Oscar Peters auf dem Areal der Uferhallen im Wedding; die andere lässt Rirkrit Tiravanija im Lichthof des Gropius Baus aufstellen, beide beziehen sich auf historische Vorläufer aus den bewegten 20er-Jahren. Die Verhältnisse zum Tanzen bringen – das war schon damals eine Königsdisziplin der Künste und ist es heute allemal.
Mariechen Danz etwa wirft Fragen an die Wissens- und Kontrollgesellschaft sowohl als Zeichnerin und Installationskünstlerin wie auch als Performerin und Sängerin auf. Auch das Werk der französisch-österreichischen Künstlerin, Choreografin und Regisseurin Gisèle Vienne ist sowohl im Ausstellungsraum wie auf der Bühne erlebbar. "Die Puppen sind teilweise lebensgroß, es gibt Tänzer und Tänzerinnen, die mit den Puppen interagieren", sagt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr in der neuen Folge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben", mit der wir auf die Art Week schauen. "Bei Giselle Viènne sehen manche aus wie Kinder und man hat sofort Angst um diese Puppen. Und sie sind immer gleichzeitig tot und lebendig."
Auch Viennes Performance "Crowd" wird in den Sophiensälen zu sehen sein. "Da trifft sich im Wald eine Raver-Crowd und die tanzt in Zeitlupe zum Rhythmus von Detroit-Techno, also die Musik ist viel schneller als die Bewegungen", erzählt Sebastian Frenzel, stellvertretender Monopol-Chefredakteur, im Podcast. "Da geht es um die Frage, wie gesellschaftlicher Fortschritt, wie die Taktung des Lebens, die Körper verformt." Außerdem freuen sich die beiden auf Werke von Sigmar Polke im Schinkel Pavillon, Berlin-Fotografien aus den 1990er-Jahren im CO Berlin und Danielle Brathwaite-Shirley im Berghain.
"Einem breiteren Publikum öffnen"
Neu ist in diesem Jahr die Initiative "Discovering Collections": Hier können Besucherinnen und Besucher Einblicke in private Kunstsammlungen bekommen und mit Menschen, die Kunst sammeln, ins Gespräch kommen. "Der Gedanke ist, das, was sonst oft in VIP-Programmen zugänglich ist, einem breiteren Publikum zu öffnen", sagt Mona Stehle, Programmleiterin der Berlin Art Week, im Podcast.
"Kunst und Leben" ist ein Monopol-Podcast in Kooperation mit Detektor.FM. Zweimal im Monat behandeln wir darin alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven. Sie können die neue, von Aileen Wrozyna moderierte Folge auf allen gängigen Streaming-Plattformen hören - oder direkt hier: