Mit der Schau "Being, Seeing, Wandering" zeigt die Berlinische Galerie 120 Bilder aus sieben verschiedenen Langzeitserien des Fotografen Akinbode Akinbiyi – darunter zwei, die erstmals in Deutschland zu sehen sind. Damit ermöglicht das Museum einen tiefen Einblick in das fünf Jahrzehnte umfassende Werk des Künstlers und Flaneurs.
Als Sohn nigerianischer Eltern lebte Akinbiyi in Oxford, Lagos, Heidelberg und München, studierte Literaturwissenschaft und Anglistik. 1990 zog er nach West-Berlin, von wo aus er zu Kamera-Wanderungen in alle Welt aufbrach. Vermeintlich gesichtslose Orte erkennt er als die Zentren des städtischen Lebens. Akinbiyi ist ein Chronist dieses Wandels, den er besonders an Details dokumentiert, die niemand im Blick hat. Nicht nur in der Architektur, sondern auch in Einschreibungen in den Stadtraum – Graffiti, Werbeplakate, T-Shirts, Gebrauchsanweisungen auf Automaten. Oder Kreidezeichnungen von Kindern, wie sie schon eine seiner Lieblingsfotografinnen, Helen Levitt, in den 1940er-Jahren fotografierte. "Ich mag das so gerne. Das gibt es immer noch, aber es wird weniger in den Städten."
In der Berlinischen Galerie zeigt Akinbiyi bis zum 14. Oktober eine Welt, die – wie er als Fotograf selbst – in Bewegung ist, eine Welt des Nicht-Identitären und Nicht-Festgelegten, in der die Migration der Menschen, Kulturen und Zeichen "unfreiwillige Erzählungen" ergeben. Je länger man diese Bilder anschaut, desto mehr weicht ihre Beiläufigkeit einer unheimlichen Ahnung für die Zusammenhänge und Widersprüchlichkeiten, die Hoffnungen und Abgründe unserer Gegenwart. Religiöse Ekstase mischt sich mit innerer Einkehr, der Voodoo auf dem Poster einer Black-Metal-Band mit dem Flüchtlingsstrom auf einem Theaterplakat.
Für die Ausstellung "Being, Seeing, Wandering" von Akinbode Akinbiyi in der Berlinischen Galerie in Berlin verlost Monopol 5 x 2 Karten. Für die Teilnahme an der Verlosung bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Berlinische Galerie" und Ihrem Vor- und Nachnamen bis Mittwoch, 21. August, 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Mail benachrichtigt, die Karten werden an der Kasse hinterlegt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.