Die vor fast fünf Jahren aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden gestohlenen und später zurückgekehrten Juwelen sind wieder in Sachsens Schatzkammermuseum. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigen sie noch unrestauriert in dem Zustand, in dem sie die Diebe im Dezember 2022 zurückgaben.
"Wir sind begeistert und sehr dankbar, heute ist ein schöner Tag für uns", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auch im Namen von Kulturministerin Barbara Klepsch (beide CDU) bei der Präsentation. SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann sprach von einem "besonders schönen Moment", dem Publikum die "Möglichkeit der Inaugenscheinnahme" zu geben.
Im speziellen Licht ihrer Schmuckvitrine funkeln die Schmuckstücke wie die anderen, die den Juwelendieben nicht in die Hände fielen. Nur bei genauem Hinsehen sind Beschädigungen erkennbar. "Wir gehen im Moment davon aus, dass alle Stücke restaurierbar sind", sagte Ackermann. Das Konzept dafür werde mit internationalen Fachleuten erarbeitet. Noch aber sind sie Beweisstücke in laufenden Strafverfahren zu dem Kriminalfall, der auch international Schlagzeilen machte.
Besucheröffnung ab Mittwoch
Ab Mittwoch können Besucher sie betrachten, ab Donnerstag sind die Öffnungszeiten bis 20 Uhr verlängert. Der Zugang zu den rekonstruierten Räumen im Erdgeschoss des Residenzschlosses ist nur mit Zeittickets möglich - die SKD verlosen ab sofort 1000 Freitickets im Internet.
Der Kunstdiebstahl am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 einzigartige historische Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten über eine Million Euro Schaden. Fünf junge Männer aus dem Remmo-Clan waren im Mai 2023 vom Landgericht Dresden zu Haftstrafen verurteilt worden, wegen Diebstahls sowie Brandstiftungen an einem Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses und einem Stromverteiler.
Am Ende der Beweisaufnahme hatten sie über ihre Verteidiger den zahlenmäßig größten Teil der Beute zurückgegeben - von drei prominenten Objekten mit großen Steinen aber fehlt nach wie vor jede Spur. Kretschmer und Ackermann hoffen, dass auch sie irgendwann zurückkehren und wieder am alten Ort gezeigt werden können.