I lost my gems - Manuel Sékou
Nachdem im Jahr 2019 zahlreiche Kunstobjekte und Schmuckstücke aus dem Grünen Gewölbe des Dresdner Residenzschlosses entwendet wurden, berichtete die ganze Welt davon. Die Berichte und Beschreibungen des spektakulären Falls, mischten sich schnell mit Projektionen und Vorurteilen gegenüber der Stadt Dresden und dem Raum Sachsen. Die Diskrepanz zwischen eigenen Erfahrungen und vermittelten Zuschreibungen der Gegend bilden den Ausgangspunkt des Projekts "I LOST MY GEMS".
Manuel Sékou – der in Dresden aufgewachsene Künstler hinter dem Projekt – richtet seinen Blick aus der Distanz zurück auf seine Heimat und Jugend in den 2000-10er Jahren, um sich mit Dynamiken der deutsch-deutschen Geschichte innerhalb der eigenen Sozialisierung auseinanderzusetzen. Parallel zu den Ermittlungen der Soko Epaulette entsteht hier eine Suche nach den Schätzen der Erinnerung bzw. Spurensicherung verborgener Symptome der Vergangenheit in der Gegenwart, um so den X-Faktor Dresdens, der sich jenseits des medial vermittelten Bildes der Stadt und ihrem Umfeld verbirgt, zu entschlüsseln. Die so entstehende Polyphonie der Erinnerungen und Ambivalenzen umkreist ein Bild, das den sogenannten "Osten" zwischen Geistern eines zusammengebrochenen Systems und Spuren aus dem Webspace im Konflikt der Generationen beleuchtet.
📸 Polizei Sachsen
Invited by @wngvng