Bald ist wieder Fußball: Dieser Satz stimmt so nicht wirklich. Zwar trifft es zu, dass die Europameisterschaft in Deutschland ansteht und ich mich frage, ob ich in der Zeit lieber anderswo sein sollte, um den manchmal unangenehmen Fans das Terrain zu überlassen. Zur Wahrheit gehört aber auch die Tatsache, dass Fußball immer ist.
Ich höre viel Radio, gern öffentlich-rechtliches, am liebsten Nachrichtenwellen mit hohem Wortanteil. Das ist praktisch: Ich mache den Transistor an, jemand kümmert sich um die relevanten Inhalte, während ich schnibble, brutzle, koche, knete. Oft genug läuft aber ausführlich Fußball auf den Sendern, die eigentlich mit Relevanz für sich werben. Normalerweise schalte ich dann um, aber oft genug sind meine Hände ölig und ich kann grade nicht an den Knopf. Dann lasse ich die Tortur über mich ergehen.
Kann sein, dass jetzt einige mit den Augen rollen und denken: Der will sich wieder mal Feinde machen. Durchaus möglich. Aber hören Sie doch bitte selbst mal genau hin, wenn Fußball im Radio (oder auch anderswo) "analysiert" wird: Da hat jemand ein Spiel nicht gewonnen, weil das Team "zu schlecht" war. Oder es geht darum, dass die Taktik des Gegners "zu gut“ war. Oder "das Runde muss ins Eckige" oder "die Konzentration hat gefehlt" oder "Glück ist auch wichtig".
Keine Fußball-Belästigung in der Küche
Haben sich Fußball-Reporter*innen, Spieler*innen und Trainer*innen mal selbst gehört? Wie kann man so viel sprechen, ohne etwas zu sagen? Das ist manchmal fast so wie auf Parteitagen. Ich will niemandem den Spaß verderben, aber auch nicht in meiner Küche damit belästigt werden. Ganz schlimm sind Live-Übertragungen von kompletten Fußballspielen im Nachrichtenradio. Die haben meiner bescheidenen Meinung nach dort rein gar nichts verloren.
Als ich neulich diese veganen Pfannen-Fladenbrote geknetet habe, hat so eine Live-Übertragung von einem Bundesligaspiel angefangen und ich habe direkt meine Hände gewaschen und das Radio ganz ausgeschaltet. Ich lasse mir doch mein eigenes Heimspiel nicht verderben!
Folgende Zutaten zu einem homogenen Teig kneten: 250g Weizenmehl, 200g Hartweizenmehl, 5g Trockenhefe, 1EL Salz und ca. 250ml Wasser. Dabei das Wasser nach und nach in die vermischten trockenen Zutaten geben, bis die Konsistenz fest und elastisch wird. Abdecken (am besten mit Frischhaltefolie und einem Tuch drauf) und an einem warmen Ort bis zu drei Stunden gehen lassen. Den Teig vierteln und auf einer geölten Fläche mit den Händen platt drücken – so dünn wie es geht, ohne dass der Teig reißt. Die Seiten nach innen klappen, zwischen den Schichten immer etwas Speiseöl und Grieß geben, so dass ein Viereck entsteht. Beiseite legen, abdecken und weitere 15 Minuten ruhen lassen.
Man muss halt erfolgreich sein
Etwas Butter oder Butterschmalz (oder Margarine, wenn das Ganze vegan bleiben soll) in eine beschichtete Pfanne geben, die Teigvierecke platt drücken und von beiden Seiten auf mittlerer Hitze gold-braun ausbacken. Das dauert je nach Pfanne 3 bis 5 Minuten, die Gewinnerstrategie hat man nach ein paar Fladen raus. Fußballexpert*innen würden sagen: Man muss halt erfolgreich sein.
Die Falttechnik sorgt schon mal dafür, dass die Fladenbrote innen fluffig werden. Nach Wunsch herzhaft oder süß belegen. Mit der selbst gemachten veganen Nuss-Kokos-Creme von neulich schmecken die Fladenbrote vorzüglich.