Radiobeitrag

Vor dem Krieg gerettet

Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine zeigt die Berliner Gemäldegalerie eine Auswahl von gesicherten Werken aus dem Odessa Museum für westliche und östliche Kunst

Zunächst zwölf Gemälde sind in der Ausstellung "Auftakt: Von Odessa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts» von diesem Dienstag an bis zum 28. April zu sehen.  Diesem fokussierten Ausblick soll nach Angaben von Dagmar Hirschfelder, Direktorin der Gemäldegalerie, von Januar 2025 an fünf Monate lang eine Ausstellung mit 74 der wichtigsten Werke des Museums aus Odessa aus dem 16. bis 19. Jahrhundert folgen. Die ursprünglich 80 Arbeiten waren von Odessa aus zunächst in ein betoniertes Lager nahe der ukrainisch-polnischen Grenze ausgelagert worden. 

Sechs Gemälde waren nicht geeignet für einen Transport nach Deutschland. Nach langen Verhandlungen und Vorbereitungen konnten die 74 Arbeiten von Künstlern wie Francesco Granacci, Roelant Savery, Bernardo Strozzi, Cornelis de Heem, Alessandro Magnasco, Andreas Achenbach oder Frits Thaulow im September 2023 nach Berlin transportiert werden. In Berlin werden sie neu gerahmt und konservatorisch bearbeitet. Laut Hirschfelder sind auch weitere Stationen in Deutschland vorgesehen.

Mit der Ausstellung soll die Sammlung aus Odessa in Deutschland und Europa bekannt gemacht werden. In der Kombination mit Werken aus der Gemäldegalerie und der Alten Nationalgalerie soll laut Hirschfelder der europäische Bezug deutlich werden. "In der Ukraine aktuell bedrohte Museen sind Teil der europäischen Kultur", sagte sie.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth verwies auf die andauernden russischen Angriffe auch auf Kultureinrichtungen in der Ukraine. "Wer versucht die Kultur eines Landes zu zerstören, zielt immer auf die Vernichtung der Identität", sagte die Grünen-Politikerin. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bedankte sich dafür, dass die Arbeiten des Museums aus Odessa mit dem Aufenthalt in Berlin vor dem Krieg geschützt seien. 

Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr war bei der Eröffnung der Ausstellung am Montag dabei und spricht darüber mit Moderatorin Ann-Kristin Pott auf Detektor FM. Sie können den Beitrag hier hören: