Für die Natur spiele es keine Rolle, ob der Mensch sie dominiere oder Insekten, sagt Giuseppe Penone. Das sei kein Problem für die Natur und für die Welt, es sei ein Problem für die menschliche Spezies. In seinen Werken beschäftigt sich der italienische Künstler seit mehr als 60 Jahren mit dem Zusammenspiel von Mensch und Natur. Zentrales Material für ihn sind dabei Bäume. Sie tragen ihr Leben als Erinnerung in ihren Zellen, so Penone. In seinen Skulpturen deckt er diese Erinnerungen auf und macht Zeit sichtbar.
In einer neuen Folge von "Kunst und Leben", dem Monopol-Podcast in Kooperation mit Detektor.fm, spricht Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr mit Moderatorin Aileen Wrozyna über die Werke des 76-Jährigen. "Um eine gute Skulptur zu schaffen, muss man das Material verstehen und ihm folgen", sagt Penone selbst. "Man darf es nicht behindern, man muss irgendwie mit dem Material in Dialog treten."
Mit seinen Werken ist Giuseppe Penone Teil der Arte Povera, also der "armen Kunst". Den Begriff prägte in den späten 1960er- und 1970er-Jahren der Kunstkritiker und Kurator Germano Celant. Den Künstlerinnen und Künstlern der Bewegung ging es darum, die bisherige Kunst zu hinterfragen. Sie interessierten sich eher für das Konzept, als für die bloße Abbildung oder Darstellung der Dinge. Hierfür wählten sie vor allem einfache Materialien, die unbearbeitet und leicht zu bekommen waren, wie beispielsweise Stein, Erde, Pflanzen — oder wie Giuseppe Penone: Holz. Wichtig dabei ist ihm, mit dem zu arbeiten, was da ist.
"Kunst und Leben" ist ein Podcast für Kunst und Kultur in Kooperation mit Detektor FM. Monopol-Redakteurinnen und Redakteure sprechen zweimal im Monat über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Kuratorinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives zu ihren Arbeiten und Perspektiven.
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