"Fantasiemuskel"-Podcast #25

Durch Kunst die Menschen zum Handeln bewegen – mit Hermann Josef Hack

Fantasiemuskel25

Hermann Josef Hack macht Kunst, die den Klimawandel und notwendige gesellschaftliche Veränderungen in den Blick nimmt. Im "Fantasiemuskel"-Podcast spricht der Künstler darüber, wie Transformation gelingen kann

"Only Art will Change Climate Change", sagt der Aktionskünstler und Joseph-Beuys-Schüler Hermann Josef Hack. Der Klimawandel treibt ihn schon seit mehr als 30 Jahren um, also auch zu Zeiten, als die Erderwärmung in der Kunstszene noch ein Randthema war. Seitdem realisiert Hack zahlreiche politische Kunstaktionen, Interventionen und Projekte, bei denen es immer wieder um den Klimawandel, seine gravierenden Folgen und notwendige gesellschaftliche Veränderungen geht. Bekannt wurde er unter anderem mit seinen Klimaflüchtlingscamps. Seine künstlerische Praxis nennt er "Ästhetik des globalen Überlebens".

Die beiden Podcaster Friedrich von Borries und Torsten Fremer sprechen mit Hermann Josef Hack in der aktuellen Ausgabe von Fantasiemuskel über die Rolle, die Kunst bei dieser gesellschaftlichen Herausforderung spielen kann – und welche Erfahrungen er in den vergangenen 30 Jahren gemacht hat.

Besonders wichtig ist Hack, möglichst viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Herkünften an einen Tisch zu bringen. Er will keine Lösungen vorschreiben, sondern Menschen mitnehmen, sie zum Imaginieren anregen: "Was ist dein Wunsch, was ist deine Vision?" Als Künstler wirbt er dafür, die Probleme einfach gemeinsam anzugehen – wobei Kunst helfen könne: "Das ist so wie mit Kindern. Du nimmst die Stifte in die Hand und fängst an zu zeichnen. Und es braucht gar nicht so diese intellektuelle oder durchs Wort angeregte Anleitung, sondern im Tun, im Mittun entsteht da schon ein ganz toller Prozess."

Groß denken, konkret handeln

Als "Global Brainstorming Projekt" bezeichnet er den theoretischen Überbau seiner Projekte, weil für ihr klar ist, dass man globale Probleme nicht lokal lösen kann. "Wir brauchen so was wie eine UNO im Bereich der kulturellen Arbeit", sagt Hack. Aufgabe einer solchen Institution sei, mit Kunst und Kultur die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Klimaforschung in neue Zukunftserzählungen zu übersetzen. "Ich sah aber nirgendwo so eine Organisation, die das macht", erklärt der Künstler: "Und deswegen habe ich ganz frech gesagt, dann gründe ich das eben mal!"

Vielleicht ist das das große Privileg der Kunst: Ganz groß zu denken, und gleichzeitig ganz konkret zu handeln. Sie können die 25. Folge von "Fantasiemuskel", dem Monopol-Podcast für Kunst, Wirtschaft und gesellschaftliche Transformation, auf allen gängigen Plattformen hören – oder direkt hier: