Nach Angaben der Berliner Galerie KM starb sie nach langer Krankheit im Kreis ihrer Familie und engsten Freunde am 11. August nahe Berlin.
Simone Gilges wurde 1973 in Bonn geboren und lebte seit Mitte der 1990er-Jahre in Berlin. Sie studierte Photo-Design in Dortmund und Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Seit ihrer frühen Jugend porträtierte sie ihr Umfeld. Viele ihrer Bilder zeigen eine bestimmte Szene der Berliner Subkultur von den 1990er- bis in die 2020er-Jahre, besonders das Umfeld der Galerie Berlin Tokyo und das ihres eigenen Projektraumes Neue Dokumente, den sie 2003 gründete.
"In ihren Fotografien, Installationen und Skulpturen arbeitete Simone Gilges mit den Möglichkeiten von Verwandlung, Vergänglichkeit und Übergang", heißt es in einer Mitteilung ihrer Galerie. "Simone Gilges konzentrierte sich auf die Atmosphäre und die unsichtbaren Faktoren, die einem Bild innewohnen. Das Thema der Transformation durchzieht ihr Werk in allen Facetten. Oft bearbeitete sie ihre fotografischen Werke – sowohl durch das Hinzufügen von Stoffen als auch durch die manuelle Veränderung der Oberfläche." Ihre Werke wurden unter anderem auf der Triennale für Kleinskulptur Fellbach (2022) gezeigt, in der Kunsthalle Rostock (2018), in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main (2011) und im Chelsea Art Museum New York (2009).
1995 war sie Mitbegründerin der Honey Suckle Company, deren Werke in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen waren, etwa im ICA London (2019), der Kunsthalle Basel (2006) und im MoMA PS1 in New York (1999).
Unter dem Pseudonym SimGil produzierte Gilges außerdem Musikvideos für Stereo Total und prägte das öffentliche Bild der Berliner Band. Simone Gilges war außerdem Herausgeberin des Journals "freier: Magazin für Befindlichkeit".