Die Skulptur wurde gereinigt und konserviert, außerdem wurden Fehlstellen erneuert, wie die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) am Montag mitteilten. Nach Jahrzehnten der Präsentation war die metallische Oberfläche matt geworden und vor allem im Gesicht gab es sichtbare Spuren von Korrosion.
Das Kunstwerk wurde genau unter die Lupe genommen und kunsttechnologisch untersucht, zudem wurde ein 3D-Modell erstellt. Dabei stellte sich den Angaben nach heraus, dass die "Tänzerin" aus Messing und keine Bronze ist. Ergründet wurden auch Ursachen für "rätselhafte" Schäden auf der Oberfläche. Die Bemalung des Mieders und die Figur wurden mit einer Schutzschicht überzogen - aus mikrokristallinem Wachs.
Mit finanzieller Hilfe des Freundeskreises Paragone wurde zudem das zerfallende Tutu aus DDR-Zeiten ersetzt. Das Original ging laut SKD vermutlich im Zweiten Weltkrieg verloren, dessen Aussehen sei nicht überliefert. So wurden für das neue Ballettröckchen Darstellungen von Balletttänzerinnen in Degas' Zeichnungen und Gemälden erforscht.
Die "Tänzerin" ist laut SKD eine Ikone der Kunstgeschichte und das wohl bekannteste bildhauerische Werk des Malers. Nachdem sie bei der Pariser Ausstellung der Impressionisten 1881 durch ihren Realismus einen Skandal auslöste, zeigte Degas keine Skulptur mehr. Kritiker warfen ihm damals vor, er habe ihr «die gewöhnlichen Züge eines Arbeiterkindes gegeben, die als hässlich, vulgär und letztlich aufreizend empfunden wurden».
Das Original aus Wachs mit echtem Haarzopf, Ballettröckchen und -schuhen befindet sich in der National Gallery of Art in Washington (USA). Dresden hat einen von weltweit 30 bekannten Metallgüssen, die ab 1921 hergestellt wurden - Mieder und Ballettschuhe rosa und gelb bemalt, mit textilem Tutu und Haarband. Er wurde 1926 von der Galerie Flechtheim für die Skulpturensammlung erworben.