Manche Kunstwerke sprengen jeden Rahmen und sind derart groß, dass sie nur sehr selten ausgestellt werden können. So verhält es sich mit der monumentalen Rauminstallation Ein Grad weniger im Turnus, die Klaus Rinke 1977 als Beitrag zur documenta 6 in Kassel realisierte. Seit 2022 gehört dieses Hauptwerk zur Sammlung des Kunstmuseum Reutlingen | konkret. Es besteht aus 91 großformatigen Graphitzeichnungen und war zuletzt 1989 in der Stiftung für konkrete Kunst zu sehen. Nach sehr langer Zeit wird diese monolithische Installation nun erneut präsentiert und nimmt dabei die gesamte Länge der Galerie im Untergeschoss der Wandel-Hallen ein.
Der Universalkünstler Klaus Rinke (geb. 1939) wurde Ende der 1960er Jahre mit seinen „Primärdemonstrationen“ bekannt und nahm seitdem an zahllosen internationalen Kunstausstellungen und Biennalen teil. Dreißig Jahre war Rinke Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, heute lebt und arbeitet er in Los Angeles sowie in Neuhausen an der Donau (AT).