PHILIPPE PARRENO. MARILYN
Der Espace Louis Vuitton München freut sich, mit Marilyn eine neue, dem französischen Künstler Philippe Parreno gewidmete Ausstellung präsentieren zu dürfen, die gleichzeitig das Ziel der Fondation Louis Vuitton verfolgt, im Rahmen des “Hors-les-murs”-Programms Werke aus dem Sammlungsbestand einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Das Programm wird in den Espaces Louis Vuitton an den Standorten Tokio, München, Venedig, Peking, Seoul und Osaka gezeigt.
Das internationale Ansehen, das Philippe Parreno genießt, beruht auf der Vielfalt seiner künstlerischen Praxis, die eine breite Palette an Medien einschließlich Film, Skulptur, Zeichnung und Performance umfasst. Aufgrund dieser multidisziplinären Tätigkeit schafft Parreno Kunstwerke, welche die Grenzen zwischen der Realität und dem Fiktiven in Frage stellen und verschwimmen lassen. Indem er Universen entwirft, in denen die Ästhetik des Situativen und des sozialen Austausches Vorrang vor dem Erzeugen von künstlerischen Objekten hat, lädt der Künstler die BetrachterInnen dazu ein, das Wesen der Wirklichkeit, Erinnerung und dem Lauf der Zeit einer radikalen Neuevaluierung zu unterziehen.
Seit den 1990er Jahren bildet Parrenos Interesse an der Ausstellung als ein Medium einen wesentlichen, durchgängigen Leitfaden seines Schaffens, deren Konstruktion ins Zentrum seiner Arbeit rückt. Er verficht den Standpunkt, eine Ausstellung sei ein an sich eigenständiger Gegenstand, ein Erfahrungsraum und ein Format, das er unablässig hinterfragt und neu erfindet. Indem er somit das Projekt gegenüber dem Objekt bevorzugt, fängt Parreno an, in der ganzen Bandbreite seiner künstlerischen Tätigkeit einzigartige Zugänge zu Narration und Darstellung zu erkunden, und fasst die Ausstellung als einen Raum mit eigenem Drehbuch auf, in dem sich eine Reihe von Ereignissen entfaltet. Er möchte den Ausstellungsbesuch in ein singuläres Erlebnis verwandeln, bei dem mit räumlichen und zeitlichen Grenzen sowie mit der sinnlichen Erfahrung der BesucherInnen gespielt wird.
Seit den 2000er Jahren tauchen zunehmend Gespenster, Bauchredner und Roboter in Parrenos Filmen auf, wobei die Fragen nach den Ursprüngen des Erzählens, dem Verlauf der Zeit und den verschwimmenden Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion gestellt werden. Diese bedeutenden Themen werden auch in Parrenos Werk Marilyn (2012), ein Film, in dem das Leben Marilyn Monroes im Rahmen einer phantasmagorischen Séance rekonstruiert wird, weiter erkundet. Für Parreno stellt die Ausstellung ein Gesamtkunstwerk dar, das sich den ZuschauerInnen als kontinuierliche, ineinandergreifende Serie offener Möglichkeiten anbietet.
Der Espace Louis Vuitton München lädt Sie im Rahmen der Ausstellung Marilyn ein, Philippe Parrenos charakteristische, mit diversen Medien operierende Werke aus dem Sammlungsbestand vor Ort zu erleben. Neben der titelgebenden Videoinstallation Marilyn (2012) werden die Zeichnungen In Preparation of Marilyn: “The Quasi Living” (2013) sowie auch eine zweite Videoinstallation The Writer (2007) und die Skulptur Untitled (2010) gezeigt. Die aus zeichnerischen, skulpturalen und filmischen Arbeiten bestehende Werkauswahl steht exemplarisch für Parrenos multidisziplinäre Praxis, mittels derer er seine Suche nach einer ultimativen – über das Sprachliche hinausgehende – Kommunikationsform fortsetzt.
Zum Künstler
Der französische Künstler Philippe Parreno wurde 1964 im algerischen Oran geboren. Sein Oeuvre, in dem die Ausstellung als Medium aufgefasst wird, kann als fortwährendes Hinterfragen und Neuerfinden von Ausstellungsformaten durch Film, Skulptur, Performance, Zeichnung und Textproduktion gesehen werden.
Arbeiten von Parreno sind in zahlreichen bekannten Sammlungen weltweit vertreten, etwa im Centre Georges Pompidou, Paris, Frankreich; im Kanazawa Museum of the 21st Century, Japan; im MoMA, New York, USA; im Musée d‘Art Moderne de la Ville de Paris, Frankreich; im San Francisco Museum of Modern Art, USA; im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, USA; im Tate Modern, London, UK; sowie im Walker Art Center, Minneapolis, USA. Ebenfalls weltweit fanden Einzelausstellungen zu seinem Schaffen statt, etwa im Palais de Tokyo, Paris, Frankreich (2013-2014); im Garage Center for Contemporary Culture in Moskau, Russland (2013); in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Schweiz (2012); in der Serpentine Gallery, London, UK (2010-2011); im Centre for Curatorial Studies, Bard College, New York, USA (2009-2010); im Irish Museum of Modern Art, Dublin, lrland (2009-2010); sowie in der Kunsthalle Zürich, Schweiz (2009).
Sein Werk wurde auch in Ausstellungen im Martin Gropius Bau, Berlin (2018); während Two Automatons for One Duet, am Art Institute Chicago (2018); im Museo Jumex, Mexico City (2017); im Hangar Bicocca, Mailand (2015); in der Park Avenue Armory, New York (2015); im Rockbund Art Museum, Shanghai (2017); in der Fundaciao de Serralves, Porto (2017); im Thenabo York (2015); im CAC Malaga (2014); in der Barbican Art Gallery, London (2013); in der Fondation Beyeler (2012); im Philadelphia Museum of Art (2012); in der Serpentine Gallery, London (2010); im CCA Kitakyoshu, Japan (2006); und im Moderna Museet, Stockholm (2001) gezeigt.
Philippe Parreno lebt und arbeitet in Paris, Frankreich.
Zur Fondation Louis Vuitton
Die Fondation Louis Vuitton, eingeweiht im Oktober 2014 am Bois de Boulogne, schenkt Paris eine bedeutende, neue kulturelle Institution, die ganz den Künsten gewidmet ist. Darüber hinaus verkörpert sie die Selbstverpflichtung von LVMH – im Besonderen von Louis Vuitton –, die unternehmerische Philanthropie zugunsten der Künste und des kreativen Engagements fortzuschreiben. Der vom renommierten Architekten Frank Gehry entworfene Bau gilt bereits jetzt als emblematisches Beispiel der Architektur des 21. Jahrhunderts. Dieses Pariser Monument stellt das erste künstlerische Statement der Fondation dar.
Seit ihrer Eröffnung durfte die Fondation Louis Vuitton Millionen Besucher aus Frankreich und aller Welt begrüßen – alle dem Wunsch folgend, Frank Gehrys Gebäude zu besichtigen und die dort stattfindenden Ausstellungen und Events zu besuchen, die von den Kuratorenteams der Fondation auf vier thematischen Schwerpunkten basierend konzipiert werden:
• Fundament ist die STÄNDIGE SAMMLUNG der Fondation, die aus Werken von zeitgenössischen französischen und internationalen Künstlern und Künstlerinnen sowie aus Kunstwerken des 20. Jahrhunderts besteht, was das Herausarbeiten von inhaltlich-thematischen Bezügen sowie von Inspirationsquellen ermöglicht. Ebenfalls gibt die Fondation eigens Werke in Auftrag, um aktuelle kreative Impulse zu fördern. Im von Frank Gehry entworfenen Gebäude werden also auch Arbeiten von u.a. Ellsworth Kelly, Olafur Eliasson, Adrian Villar Rojas und Katharina Grosse gezeigt.
• In den Wechselausstellungen, die so konzipiert werden, dass sie mit Hängungen aus der ständigen Sammlung in Dialog treten, nimmt die ZEITGENÖSSISCHE KUNST eine prominente Stelle ein. So präsentierte die Fondation seit ihrer Einweihung bereits die viel beachtete Ausstellung Contact von Olafur Eliasson, während es Daniel Burens Observatory of Light gelang, das Gebäude selbst buchstäblich in ein anderes Licht und in eine neue Perspektive zu rücken Das rätselhafte Oeuvre der ikonischen US-amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman wiederum unterzieht sich mit jedem ihrer maskierten Selbstbildnisse einer weiteren Metamorphose. Die für ihre Schau ausgewählten Bilder entstammten größtenteils der Collection, umfassten aber auch zahlreiche Leihgaben. Die Ausstellung Bentu nahm dafür aktuelle Strömungen in der zeitgenössischen Kunst Chinas in Augenschein – dass die Fondation sich für diese besonders einsetzt, bezeugen die zahlreichen Arbeiten von chinesischen Künstlern in den Beständen ihrer eigenen Sammlung.
• Ebenfalls Gegenstand der temporären, der Kunst des 20. Jahrhunderts gewidmeten Ausstellungen sind Werke der KLASSISCHEN MODERNE, die für das Verständnis der Grundlagen und Quellen zeitgenössischer Kunst unentbehrlich sind. So machte die Ausstellung Keys to a Passion auf die geschichtlichen Prüfsteine aufmerksam, die den künstlerischen Auswahlkriterien der Fondation zugrunde liegen – die hochrangigen Leihgaben unterstreichen die engen Beziehungen, die zwischen der Fondation und prestigeträchtigen Kunstinstitutionen bestehen, wie zum Bespiel dem Centre Pompidou, dem MoMA oder der Eremitage. Die Ausstellung Ikonen der Moderne: Die Sammlung Schtschukin, die im Oktober 2016 eröffnete und bis März 2017 lief, sowie die Schau Sammlung Morozov in 2021 sind hierfür Beispiele.
• Das AUDITORIUM der Fondation Louis Vuitton widmet sich hingegen der Musik, dem Tanz und der Poesie. Aber auch für interdisziplinäre Konferenzen und Events stellt es einen geeigneten Rahmen dar. Seit dem Eröffnungskonzert von Lang Lang durfte das Auditorium viele renommierte internationale Musiker empfangen, unter ihnen Tedi Papavrami, Yuja Wang, Vladimir Spivakov, Steve Reich, Chick Corea und Matthias Pintscher. HORS-LES-MURS – Tokio, München, Venedig, Beijing, Seoul und Osaka: Werke aus der Sammlung. Im Jahr nach der Eröffnung begann die Fondation Louis Vuitton, mit der Öffentlichkeit außerhalb Frankreichs in Kontakt zu treten, indem sie das Programm “Hors-les-murs” („Jenseits der Mauern“) lancierte. Der erste Schritt hierzu war eine dem Schaffen von Frank Gehry gewidmete Architekturschau, der mehrere Ausstellungen von Werken aus der ständigen Sammlung der Fondation Louis Vuitton folgten.
Espace Louis Vuitton München
Maximilianstrasse 2a, 80539 München
T +49 89 55 89 38 100, info_espace.de@louisvuitton.com
Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 12–19 Uhr; Samstag, 10–19 Uhr
Freier Eintritt