Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte am Freitag einen Bericht im "Handelsblatt". Diesem hatte der 87-jährige Unternehmer gesagt, er habe das Bild für 20 Millionen Euro ersteigert. "Früher oder später wird es in unseren Ausstellungen auftauchen, da kann es sich jeder kostenlos anschauen." Auf die Frage, wie viele Kunstwerke Würth inzwischen habe, sagte der Milliardär: "Wir bewegen uns auf die 20 000 zu."
Das Werk war kürzlich beim Auktionshaus Grisebach in Berlin für einen Rekordpreis versteigert worden. Grisebach hatte dazu mitgeteilt: "Es ist der höchste Preis, der jemals in Deutschland für ein Kunstwerk auf einer Auktion erzielt worden ist, und der zweithöchste Preis weltweit für ein Selbstbildnis des Künstlers."
Das Bild soll im Laufe des Jahres 2023 im Museum Würth 2 in Künzelsau (Hohenlohekreis) öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Direktorin der Sammlung Würth, Sylvia Weber, sagte: "Ein Werk wie das 'Selbstbildnis gelb-rosa' von Max Beckmann kommt nur sehr selten auf den Markt, da es nur wenige gibt. Dieses Bild ergänzt wunderbar unseren Beckmann-Block in der Sammlung Würth." Mit 15 Werken sei Max Beckmann einer der wichtigsten Künstler der Unternehmenssammlung. Die allermeisten Beckmann-Werke der Sammlung Würth seien derzeit im Museum Würth 2 zu sehen, darunter das 1942 im Amsterdamer Exil gemalte "Wasserturm in Holland".
Das Selbstbildnis Beckmanns (1884-1950) stammte aus einer Schweizer Privatsammlung. Der Künstler malte das Werk während seines Exils in Amsterdam, wohin er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland emigriert war. Im Gemälde selbst finden sich allerdings keine direkten Hinweise auf die damalige Weltlage. Beckmann schenkte es seiner Frau Mathilde "Quappi" Kaulbach, die es bis zu ihrem Tod 1986 behielt.
Das "Selbstbildnis gelb-rosa" war den Angaben zufolge eines der raren Selbstporträts, das sich noch in privater Hand befand.