Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und soll Anfang 2023 verliehen werden. Die Mitglieder des Wajukuu Art Project waren ein sogenannter "Lumbung Member" der Documenta Fifteen und waren bereits zu einem frühen Zeitpunkt an der Planung der Weltkunstschau beteiligt. Außerdem bespielten sie in diesem Sommer den Eingangsbereich der Documenta-Halle in Kassel. Ihre Installationen waren zum Großteil aus gefundenen Materialien gefertigt, die Architektur erinnerte an die Wellblechhütten ihres Heimatortes Mukuru, einem Slum der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Dort bietet das Kollektiv Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken und Teil einer Gemeinschaft zu werden.
"Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr den renommierten Preis an Wajukuu Art Project verleihen können", sagt die Kasseler Kulturdezernentin Susanne Völker. "Damit folgt das Kuratorium dem Leitgedanken der Documenta Fifteen, Kollektive mit gemeinwohlwirksamer künstlerischer Arbeit als eine spezifische Organisations‐ und Produktionsform herauszustellen." Mit dem Preisgeld und den Folgeprojekten der Documenta Fifteen will das Kollektiv ein dauerhaftes Kulturzentrum in Mukuru aufbauen, deren Mitarbeitende bezahlt werden können.
Die in Kassel verliehene Auszeichnung für Gegenwartskunst ist nach dem Documenta-Gründer Arnold Bode benannt. Er wird seit 1980 vom Magistrat der Stadt Kassel als Vorstand der Bode-Stiftung auf Vorschlag eines Kuratoriums verliehen. Derzeit gehörten dem Auswahlgremium Ingo Buchholz, Vorsitzender der Kasseler Sparkasse, der Autor Heiner Georgsdorf, die Küstlerin und Bode-Tochter E.R. Nele, Das Documenta-Kuratorenkollektiv Ruangrupa und die Kunstkritikerin Julia Voss an.
Frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind unter anderem Olu Oguibe, Hans Haacke, Maria Eichhorn, Gerhard Richter, Nairy Baghramian und das Kollektiv Instar.