Das habe der Haushaltsauschusses des Bundestages am Donnerstag entschieden, teilten mehrere Nürnberger Abgeordnete mit. Die Kongresshalle ist Teil des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes, auf dem die Nationalsozialisten von 1933 bis 1938 ihre propagandistischen Parteikongresse inszenierten. In dem riesigen Rundbau sollten nach den Plänen der Nazis 50 000 Menschen den NS-Größen während ihrer Reden zujubeln. Die Kongresshalle wurde aber nie fertiggestellt. Der Rohbau steht heute weitgehend leer.
Die Stadt Nürnberg plant, Teile zu erschließen und Räume für die freie Kunst- und Kulturszene zu schaffen, die zum Beispiel für Ausstellungen, Veranstaltungen oder als Ateliers genutzt werden können. Etwa 59 Millionen Euro könnte das Vorhaben nach den bisherigen Planungen kosten. Derzeit werde eine Bedarfsanalyse und ein Raumprogramm gemeinsam mit potenziellen Nutzerinnen und Nutzern erarbeitet, heißt es von der Stadt. Die Ergebnisse sollen im Herbst öffentlich vorgestellt werden.
Während der Sanierung des mehr als 100 Jahre alten Opernhauses in der Innenstadt soll auch das Staatstheater dort ein Ausweichquartier finden: Probenräume, Werkstätten und Büros sollen in dem Monumentalbau entstehen, eine Ersatz-Spielstätte im Innenhof.