2022 I Curated by Eva Kraus & Volo Bevza
Mit Arbeiten von Yevgenia Belorusets, Volo Bevza, Dariia Kuzmych, Victoria Pidust und Artem Volokitin
Im Rahmen des Galerienfestivals „Curated by“ präsentiert Crone Wien die Ausstellung „2022“, die von der Intendantin der Bundeskunsthalle Bonn, Eva Kraus, und dem Künstler Volo Bevza kuratiert wurde. Gezeigt werden rund 25 Malereien, Skulpturen, Videoarbeiten, Installationen und Fotografien junger ukrainischer Künstler.innen, deren Arbeit sich seit dem russischen Überfall auf ihre Heimat grundlegend verändert hat.
Kraus und Bevza nehmen das diesjährige Curated-by-Thema „Kelet“ (Osten) zum Anlass, den Fokus insbesondere auf einen soziokulturellen Aspekt zu lenken, den man seit langer Zeit weltweit kennt, der aber derzeit in der Ukraine — und damit im Konflikt zwischen Ost und West — eine neue, brutale Dimension erfährt: Die Überlagerung von realen Gräueln und ihrer zeitgleichen Spiegelung in den sozialen und klassischen Medien, also das permanente Ineinander-Greifen von tatsächlichem Geschehen und virtuellem Abbild, von Authentizität und Simulation, von Fakt und Fake.
„Direkt vor Ort kann man den Krieg spüren, aber vor allem wird er digital ‚erlebt’“, sagt der aus Kiew stammende Ko-Kurator Volo Bevza, der nach Kriegsbeginn zwei Monate lang in der Ukraine Panzersperren zusammengeschweißt hat. “Diese Hybridität unserer Wahrnehmung bringt mit sich die Idee eines flexiblen, adaptierbaren, vielgestaltigen und plattformübergreifenden Bildes, das mit Software und digitalen Medien verschmilzt – genauso wie die Informationen über den Krieg es tun.“
Bewusst wurden für die Ausstellung nur ukrainische Künstler.innen ausgewählt, für die sich das Aufeinandertreffen von realem Krieg und hybrid-virtueller Kriegswahrnehmung besonders bizarr und verstörend anfühlen mag. Dabei stellt sich die Frage, wie solch einschneidende Erlebnisse reflektiert werden und wie die Berichterstattung eine künstlerische Auseinandersetzung verändern. Es verschwimmen analoge und digitale Mittel, insbesondere in der Malerei und Fotografie. Dies ist indirekt ein Zeugnis der erlebbaren Verschiebung der Perspektiven durch die hybride Wahrnehmung einer Hyperrealität, die sehr schmerzlich und analog Gestalt annimmt.
Zu sehen sind Arbeiten von Yevgenia Belorusets, Volo Bevza, Dariia Kuzmych, Victoria Pidust und Artem Volokitin.