In dem Artikel aus der "Zeit"-Ausgabe 36/2022 (hier online zugänglich) berichten mehrere Frauen, zum Teil anonym, von übergriffigem Verhalten des Galeristen. So erzählt eine Berliner Architektin von einem "überrumpelnden" Kuss von König nach einem Restaurant-Abend. Während der Pariser Kunstmesse Fiac 2017 habe er auf Partys mehrere Frauen begrapscht und festgehalten, eine von ihnen habe er gewaltsam in eine Toilettenkabine zu drängen versucht. Außerdem soll er Frauen gegenüber seine Machtposition im Kunstmarkt missbraucht und auch in Arbeitskontexten anzügliche Bemerkungen gemacht haben. Laut "Zeit" sind die mutmaßlichen Vorfälle zum Teil mehr als fünf Jahre her. Johann König bestreitet in dem Artikel die Vorwürfe über seinen Anwalt "ausnahmslos".
Auf Monopol-Anfrage schickte ein Sprecher der Galerie folgendes Statement im Namen Königs: "Die Anschuldigungen sind haltlos und entsprechen nicht der Wahrheit. Ich werde in dieser Sache bereits anwaltlich vertreten, und es werden alle rechtlichen Schritte geprüft, um gegen die Verbreitung dieser falschen Tatsachen vorzugehen."
Johann König gehört zu den bekanntesten deutschen Galeristen und betreibt Standorte in Berlin, Wien und Seoul. Außerdem ist er im Handel mit digitalen NFT-Kunstwerken aktiv. 2019 erschien seine Autobiografie "Blinder Galerist".