In der kosmopolitischen, libertären Szene der Weimarer Republik wurde der Fotograf Herbert List sozialisiert, im homophoben Nazideutschland hatte er keinen Platz mehr. Er lebte in London und Paris und verwirklichte seine ästhetischen Träume fortan in Griechenland und Italien – zwischen antiken Ruinen und sehr heutigen, verführerischen Modellen.
Das Bucerius Kunst Forum in Hamburg zeigt nun unter dem Titel "Das magische Auge" die erste internationale Gesamtschau von Lists Werk seit
mehr als zwei Jahrzehnten. Gleichzeitig beschäftigt sich die Ausstellung "Präuschers Panoptikum" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg mit zentralen Buchprojekten Lists. Beide Ausstellungen sind Teil der 8. Triennale der Photographie, die an diesem Wochenende in Hamburg beginnt.