Radiobeitrag

Aufmerksamkeit als Währung

In Hamburg kreist die 8. Triennale der Photographie um Werte und Währungen: Zehn Institutionen zeigen unter dem Titel "Currency" einen Parcours aus insgesamt zwölf Ausstellungen

Selten wurde so viel über den Wert des Geldes geredet wie in diesen Tagen. Passenderweise hat sich die achte Ausgabe der Triennale der Photographie Hamburg das Jahresthema "Currency", zu Deutsch Währung, gewählt. Zehn Hamburger Institutionen zeigen einen Parcours aus insgesamt zwölf Fotografieausstellungen.

Ein Vermögen und eine Gewähr sind Fotografien ja nicht nur, wenn sie der Hamburger Privatsammlung F. C. Gundlach angehören oder wenn sie auf der Messe Paris Photo verkauft werden (zu beiden Themen gibt es eine Schau im PHOXXI-Haus der Deichtorhallen zu sehen). Eine Einzelausstellung im Kunstverein zeigt die sozialdokumentarischen und zugleich sehr persönlichen Arbeiten der US-Amerikanerin LaToya Ruby Frazier, die sich auszahlen, indem sie die Wasserkrise in Flint und deren Effekt auf die Arbeiterklasse für ein breites Publikum begreifbar machen.

Vielleicht ist das ein gutes Gegengewicht zur experimentelleren Gruppenschau "Give and Take" in der Kunsthalle, die der Beliebigkeit und Leichtlebigkeit von angeeigneten Fotos in der digitalen Welt nachspürt. Die anderen Einzelausstellungen neben Frazier sind zwar historischer (Charlotte March, Hans Meyer-Veden und gleich zweimal Herbert List), werden jedoch um neue Perspektiven ergänzt. Zum Beispiel erweitert das Jenisch Haus den Blick, den der Flaneur Meyer-Veden auf Hamburgs Architektur hatte, um die Street-Art von Tona sowie um die Lebenswelten der türkischstämmigen Gastarbeiter, die von Michael Meyborg dokumentiert wurden.

Als künstlerischen Mittelpunkt des Parcours haben Triennale-Leiterin Koyo Kouoh (hier im Monopol-Interview) und ihr Team die große Ausstellung "Currency" in den Deichtorhallen kuratiert, mit Positionen von Otobong Nkanga, Akinbode Akinbiyi, Leslie Hewitt und vielen weiteren – insgesamt umfasst das Hauptprogramm der Triennale 77 Künstlerinnen und Künstler.

Monopol-Redakteurin Saskia Trebing hat die Triennale der Photographie Hamburg bereits besucht und berichtet darüber auf Detektor FM. Sie können das Gespräch hier hören, wenn Sie die Inhalte aktivieren: