Ein gewöhnliches Urinal, eine Schneeschaufel oder ein Flaschentrockner – Marcel Duchamp kaufte industriell hergestellte Objekte im Laden, signierte sie und inszenierte sie in einem neuen Kontext. Er fügte diesen Dingen damit einen neuen Gedanken hinzu und erklärt sie zu Kunstwerken. Mit diesen Readymades stellt der französische Künstler die Frage: Kann etwas Kunst sein, das eigentlich kein Kunstwerk ist?
"Die Definition von Kunst liegt nicht in der Sache, sondern im System", sagt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr in einer neuen Folge unseres Podcasts "Kunst und Leben". Denn das Kunstsystem entscheide letztendlich darüber, was Kunst ist und was nicht. "Kunst ist ein beständiges Gespräch mit Kunst."
Aktuell zeigt das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main fast 700 Werke aus allen Schaffensphasen von Marcel Duchamp in einer von Museumsdirektorin Susanne Pfeffer kuratierten Retrospektive. "Das sind Werke, die wollen deinen Verstand kitzeln, dich lebendig machen und mit dir in Verbindung treten – fast so wie flirten", sagt Monopol-Redakteurin Silke Hohmann. Duchamps Konzeptkunst steht damit im Gegensatz zur Malerei, die vor allem über das Sehen erfahrbar ist. Seine Kunst wollte darüber hinausgehen.
In der neuen Folge von "Kunst und Leben" spricht Detektor-FM-Moderatorin Sara Steinert mit Elke Buhr und Silke Hohmann über den Kunstbegriff von Duchamp, wie der sich verändert hat und was das für zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen bedeutet. Sie können den Podcast auf allen gängigen Plattformen hören – oder direkt hier: