Als vor einigen Wochen Pläne für eine Jeff-Koons-Schau im Schloss Versailles bekannt wurden, erstaunte nur, dass dies die erste größere Retrospektive des amerikanischen Künstlers in Frankreich sein sollte. Der „König des Kitsches“ im Barockschloss Ludwigs XIV.? Wenn das überraschend war, dann überraschend naheliegend.
Aber es geht um Frankreich, konservative Geister sahen sofort das Ansehen der Grande Nation gefährdet: Der Schriftstellerverband befürchtete „eine Verschmutzung unseres Kulturerbes“ und wandte sich an die zuständige Ministerin Christine Albanel, um die Ausstellung zu verhindern. Edouard de Royère, Präsident des Traditionsvereins Fondation du Patrimoine, erklärte, selbst für nur drei Monate sei Koons in Versailles ein Fehler.
Anzeichen für eine Revolution? Der französischen Gegenwartskunst könnte es nicht schaden.