Der Titel der Retrospektive mit Arbeiten von den 1970er Jahren bis heute lautet "Seitwärts über den Nordpol". Die zweiteilige Schau ist vom 30. April bis zum 24. Juli im Sprengel Museum und im Kunstverein Hannover zu sehen. Möbus habe ein ganz eigenwilliges und bildmächtiges, oft raumgreifendes Werk geschaffen, in dem sie "ebenso streitbar wie humorvoll und feinsinnig Themenkomplexe von Gesellschaft, Geschichte und Umwelt" verhandelt, sagte Museumsdirektor Reinhard Spieler der Nachrichtenagentur dpa. Vielfach stünden Tiere wie Eisbären, Giraffen oder Schwäne und markante Alltagsobjekt im Zentrum ihrer Arbeit.
Möbus wurde am 11. April 1947 in Celle geboren. Sie studierte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin, die in Berlin lebt, erhielt Professuren an den Hochschulen der Bildenden Künste in Hamburg (1981/82), Braunschweig (1982–1990) und zuletzt an der heutigen Universität der Künste in Berlin (1990–2014).
Im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages hängt ihre Arbeit "Auf und ab und unterwegs" (1997-2001) - vier Rennachter in den Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz schweben auf und ab. Die Boote sollen die Politik zur sportlichen Fairness motivieren. Auf dem Bahnhofsvorplatz von Göttingen steht Möbus' Kunstwerk "Dem Landesvater seine Göttinger Sieben" - ein Gegenentwurf zum Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof Hannover. Der Sockel ohne Herrscher ist ein Denkmal für die Souveränität der Bürgerinnen und Bürger, für Freiheit und für Demokratie, wie die Stadt Göttingen erläutert.