Mir kleckerte vor Schreck das Frühstücksei vom Löffel. "Nicht-menschliche Einheit an der Spitze der 20. ArtReview Power 100" verkündete Anfang Dezember der Newsletter einer Kunst PR-Agentur auf meinem Smartphone. Das wohl medienwirksamste Ranking in der Kunstwelt hat ERC-721, einen vor vier Jahren entwickelten Standard für die Ethereum Blockchain, aufs Siegertreppchen gehoben. Mit ihm kann man sogenannte NFTs, "non-fungible tokens" erzeugen. NFTs, das hat auch schon meine 86-jährige Mutter in der "Süddeutschen" gelesen, sind gerade voll im Trend. Während "fungible" Tokens, wie etwa die Kryptowährung Bitcoin austauschbar und gleichwertig sind wie Euromünzen oder Dollarscheine, funktioniert das NFT wie ein digital signierter Dollarschein, ein Poster oder eine LP, die durch die Unterschrift eines Künstlers zum "Original", zum Sammlerstück wird. Jeder kann ein Dali-Poster oder eine Velvet-Underground-Platte mit der berühmten Banane von Warhol auf dem Cover besitzen – aber nicht mit der Widmung: "Für Klaus, Love von der Andy Warhol Foundation."
Oder ein ganz persönliches Bild, das der Pariser Fashion-Illustrator Marc-Antoine Coulon von Melania Trumps Katzenaugen getuscht hat. Die ehemalige First Lady, die sich "immer leidenschaftlich für Kunst interessiert hat", verkauft das Aquarell im NFT- Format für 160 Euro. Titel: "Melanias Vision". Ein "Amulett der Hoffnung" soll das sein, in diesen beschissenen Zeiten. Zu dem Amulett gehört auch eine Audiodatei, die supergeheim ist und nur dem Käufer gehört. Aber ich will ausnahmsweise mal verraten, was sie da sagt: "Meine Vision ist: mit Inspiration, Kraft und Mut nach vorne schauen."
Oh, danke, jetzt geht es mir gleich wieder viel besser. Aber zurück zum Thema. Das heißt also, alles Digitale, Memes, Messi-Autogrammkarten, Fotos, Kätzchenbilder, Animationen, Musik, Texte, Games, Tweets und so weiter können in ein NFT codiert und wie ein einzigartiger Gegenstand oder materielles Eigentum gehandelt werden. Es geht aber auch andersherum. Auch nicht-digitale Kunstwerke, in Öl gemalte Kätzchenbilder, Grundstücke, Häuser, Autos, Versicherungspolicen, Schuldscheine, vielleicht auch Melanias Augen, Netzhäute und Fingerabdrücke können mit einem ERC721-Token in eine Blockchain eingebettet, digital als "echt" legitimiert werden.
Schöne neue Krypto-Welt
Das hat auch auf dem Kunstmarkt zu einer Revolution geführt. Digitale Kunst, die bislang im Internet frei verfügbar und kopierbar war (und immer noch ist), wird in der NFT-Form plötzlich limitiert und für Millionensummen von Traditionshäusern wie Sotheby’s oder Christies versteigert, von großen Galerien gehandelt.
Dazu hat der Kritiker und Kurator Kolja Reichert gerade ein absolut empfehlenswertes, schlaues und trotzdem verständliches Buch geschrieben: "Krypto Kunst" blickt auch kritisch hinter den Hype. Was die "ArtReview" eher vermeidet. "Mit den schwindelerregenden Preisen, die im letzten Jahr für die Arbeiten von Beeple erzielt wurden, hat der Kunstmarkt eine neue Generation von Sammlern entdeckt, während Künstler auf der ganzen Welt einen Weg gefunden haben, ihre Kunst zu vermarkten, der das alte Kunsthandelssystem umgeht", so erklärt das britische Kunstmagazin die schöne neue Krypto-Welt. Und postuliert, 2021 seien alle Annahmen über den Kunstmarkt und die Kunstkultur in "chaotische, kreative Unsicherheit" gestürzt worden.
Schon das lässt mein Sesamknäcke bröseln. Der nächste Schocker ist, dass der sonst so mächtige Kunsthandel, der ja auch den NFT-Boom kräftig mit antreibt, gar nicht unter den "ArtReview Top 10" vertreten ist, sondern nur Theoretikerinnen, Wissenschaftler Kollektive und Künstlerinnen. Alle superklug, aktivistisch, poetisch, wissenschaftlich, antikapitalistisch, antikolonialistisch. Doch über ihnen thront ERC721, oder besser, das vielgehypte NFT.
Spätkapitalistische Hölle mit wächsernem Gesicht
Das ist angesichts der Tradition dieser jährlichen Rankings sehr interessant. Denn hier wird ein geradezu archaisches, magisches Ritual vollzogen. Einzelnen Persönlichkeiten wird, ähnlich wie am Hof von Camelot, Macht zugesprochen, den Kunstbetrieb zu beherrschen – sei es durch Geld, Erfolg, Denken, Handel, Ambition, Aktivismus oder ein starkes Netzwerk. Die Macht, eigentlich systemisch, bekommt ein Gesicht, verdichtet sich in einem Körper, einem Bild. Ganz oben steht der oder die Mächtigste, dann geht es runter.
Aber auch die Nummer 100 hat immer eine besondere Bedeutung. In diesem Jahr ist es Mark Zuckerberg, der die Tür zumacht und eine neue aufstößt – nämlich zu seinem "Metaverse", seiner Version des "Internet der Dinge" – einer Kombination aus Social Media, Virtueller Realität, Unterhaltung, "Kultur", Spielen, digitalem Handel und virtuellen Waren – allesamt verbunden durch Blockchain-Technologie und NFTs. Super, dass diese spätkapitalistische Hölle das wächserne Gesicht von Zuckerberg aufgesetzt bekommt, der sie – jetzt auch mit Hilfe des Kunstmarkts – gestaltet.
Das NFT, das in diesem Jahr das Game of Thrones der Kunstwelt gewonnen hat, ist gesichtslos. Genauso wie schon im Jahr zuvor die auf Platz 1 gelandete "Black Lives Matter"-Bewegung, die durch die geballte schwarze Faust symbolisiert wurde, oder #MeToo, gleichzeitig auf Platz 4, symbolisiert durch den Jenny-Holzer-Spruch "Abuse of Power comes as no surprise".
Beide Bewegungen sind 2021 komplett aus der Liste geflogen, als seien Rassismus, Sexismus und Gewalt gegen Frauen jetzt plötzlich kein Thema in der Kunst mehr. So schnell geht das. Ging es im letzten Jahr noch um Menschen und politische Bewegungen, steht in diesem Jahr ein technologisches Tool an der Spitze – und zwar ohne die Menschen, die es erschaffen haben, die damit arbeiten und Macht ausüben. Der indische Krypto-Investor MetaKovan aka Vignesh Sundaresan, der bei einer Christie’s Auktion 69,3 Millionen Dollar für Beeples "Everydays: The First 5,000 Days" hinblätterte und die Spekulation mit Krypto-Kunst anfeuerte, steht auf Platz 43, als hätte er kaum etwas damit zu tun.
Kunstbetrieb wird von Science-Fiction beherrscht
ERC721 ist ein Tool, an sich so gut oder schlecht wie eine Kaffeemaschine oder ein Toaster. Tatsächlich wird es im Ranking visuell durch ein Wesen repräsentiert, das direkt aus einem Toaster gepoppt sein könnte: die berühmte Nyan Cat, die pixelige Gif-Animation einer fliegenden Kirsch-Pop-Tart mit Katzenkopf, die hinter sich einen Regenbogen-Chemtrail herzieht. Der Clip wurde allein auf YouTube über 190 Millionen angesehen und 2021 von seinem Schöpfer Chris Torres zum zehnjährigen Jubiläum überarbeitet und als NFT auf einer Krypto-Kunst-Plattform für 587.000 Dollar verkauft.
Das gayische 90er-Jahre Klon-Kätzchen mag niedlich aussehen. Aber wir wissen ja aus Horrorfilmen, dass hinter der Harmlosigkeit fremde, unheimliche Mächte lauern. "ArtReview" kündigt NFTs an wie die grünen, außerirdischen Männchen aus "Mars Attacks". Sie sind bereit, unsere Zivilisation mal richtig kreativ aufzumischen – etwa den Kopf von Sarah Jessica Parker nur mal so auf den Rumpf ihres Chihuahuas zu transplantieren. Oder einen Katzenkopf auf eine Pop-Tart. We come in peace.
Dieser Science-Fiction-Bezug ist das versteckte Thema der "ArtReview"-Ranking-Liste. Und eigentlich auch des Kunstbetriebs. Der wird sowohl im Marktsegment als auch in seinen akademischen und aktivistischen Ausprägungen gerade komplett von Science-Fiction beherrscht. Man könnte auch sagen, von spekulativen Erzählungen, in denen es um die Zukunft der Menschheit und der Erde geht. Seit Jahrzehnten verbinden der Afro-Futurismus oder die vom post-humanen Denken geprägten Kunstströmungen Elemente von Science-Fiction mit Geschichte, Geopolitik, Mythologie, Wissenschaft, Popkultur, Magie und indigenem Wissen. Doch mit dem Hype der Krypto-Kunst wird plötzlich auch deutlich, wie reaktionär und mackerhaft diese vermeintlich neuartigen Tech-Fantasien sein können – Viagra für die immer noch patriarchalen und kolonialistischen Strukturen des Kunstbetriebs.
Unvermeidlichkeitsdoktrin
"Unvermeidlichkeitsdoktrin" nennt es die Harvard Ökonomin Shoshana Zuboff in ihrem Buch "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus", wenn führende Vertreter der High-Tech-Branche über neue technologische Entwicklungen reden, als folgten sie einer Art Naturgesetz, als sei die Technologie autonom und nicht mehr kontrollierbar, als sei es für jede Debatte darüber zu spät. Dieses Bild der sich verselbstständigenden Technologie passt zu den aktuellen Pimmel- Raketen und Metaverse-Fantasien der Tech-Elite, die suggerieren, es sei zu spät für die Erde.
So schreibt die US-Geschichtswissenschaftlerin Jill Lepore in einem ziemlich genialen Gastkommentar in der "New York Times": "Die Techno-Milliardäre der Welt sind dabei, eine neue Art von Kapitalismus zu schmieden: Muskismus. Musk, der seine Konkurrenten gerne trollt, hat sich über Zuckerbergs Metaverse lustig gemacht. Aber von Missionen zum Mars und zum Mond bis hin zum Metaverse ist alles Muskismus: extremer, außerirdischer Kapitalismus, bei dem die Aktienkurse weniger von den Gewinnen als von Science-Fiction-Phantasien bestimmt werden."
Muskismus sei ein Kapitalismus, schreibt Lepore, in dem Unternehmen öffentlichkeitswirksam und fieberhaft über alle möglichen Weltuntergangs-Katastrophen, die Klimakrise, die Auslöschung der Menschheit nachdenken, vor denen uns anscheinend nur sie und die Tech-Milliardäre retten können. Die Vorlagen für ihre Tech-Utopien hätten diese in den Science-Fiction-Storys und TV-Shows ihrer Jugend in den 1990er-Jahren gefunden, wobei sie jedoch die oft anti-imperialistischen und kapitalismuskritischen Töne, etwa von Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis", ausgeblendet hätten. Auch der Begriff "Metaverse" stammt aus einer 1992 erschienen Science-Fiction-Novelle, schreibt Lepore: "Es gibt eine Version davon, das Holodeck, in der "Star Trek"-Serie, von der Mr. Bezos als Kind besessen war; letzten Monat schickte er William Shatner, den Schauspieler, der Captain Kirk in der Originalserie spielte, ins All. Milliardäre, die als Jungen Geschichten über 'World-Building' gelesen haben, sind jetzt als Männer reich genug, um selbst Welten zu bauen. Der Rest von uns ist in ihnen gefangen.“
Phallische Eroberungsfantasien
Die Zukunftsvisionen, die als Vorlage für dieses "World-Building" dienen, stammen auch von Nachkriegsautoren wie Isaac Asimov. Sie erzählen, sagte die 2018 verstorbene, feministische Science-Fiction Autorin Ursula K. Le Guin, von Kapitänen in schwarzen und silbernen Uniformen, die eingeschlossen in glänzende Raumschiffe durchs All reisen, "die in der Lage sind, andere, feindselige Schiffe mit ihren apokalyptischen, holocaustischen Strahlenkanonen in Stücke zu sprengen und Massen von Kolonisten von der Erde zu unbekannten Welten zu bringen".
Diese phallischen Eroberungsfantasien passen gut zum Musk-Kapitalismus und gleichzeitig zur aktuellen Krypto Kultur. So schreibt Daniel Völzke in seinem Artikel "Wie sich Sotheby's im Buhlen um die Kryptogemeinde blamiert": "Es gibt tatsächlich viele Hinweise darauf, dass die Kryptowelt von einer Bro-Kultur geprägt ist, einer Start-up-Mentalität von weißen, männlichen Unternehmern und 'Brogrammierern', die auf schnellen Erfolg und Leistung setzen. US-Autor Dan Lyon, der seine Erfahrungen in der Start-up-Blase aufgeschrieben hat, charakterisiert diese Kultur als eine Attitüde, in der es darum geht, so viel an sich zu raffen, wie es nur geht, und dabei rücksichtslos, sexistisch und feierwütig vorzugehen."
Doch auch schon Alfred Barr, der Gründer des New Yorker MoMA, stellte sich in den 1940er-Jahren die Kunstgeschichte wie ein fettes Torpedo vor, das mit der amerikanischen-mexikanischen Nachkriegsavantgarde im Cockpit und den Fauvisten in der Holzklasse in die Zukunft rast – natürlich ohne die Kunst der Kolonien, Afrikas und Asiens, die die weiße Männermoderne gründlich geplündert hatte. It’s a man’s world.
Abstraktion mit Beigeschmack
Das "Schwarze Quadrat" (1915) von Kasimir Malewitsch steht am Anfang des 20. Jahrhunderts, wie ein transzendentes Tor, durch das die Moderne einzieht. Reduziert auf die bloße geometrische Form, auf Schwarz und Weiß, verkörpert es für Malewitsch einen Nullpunkt in der Malerei, "die Erfahrung der reinen Gegenstandslosigkeit in der weißen Leere des befreiten Nichts." Hundert Jahre später wird es zum Jubiläum in Tretjakow-Galerie einer umfassenden restauratorischen Untersuchung unterzogen. Bei der Röntgenanalyse entdeckt man eine Inschrift, die von Malewitsch selbst stammen soll. Bis auf drei Buchstaben wird sie von Experten der Tretjakow-Galerie entziffert. Sinngemäß laut sie: "Schlacht von Schwarzen in einer dunklen Höhle." Geschrieben in Schwarz auf Schwarz.
Sehr wahrscheinlich ist dies eine Referenz an das 1883 entstandene Gemälde "Combat de negres dans une cave, pendant la nuit" des französischen Künstlers und Karikaturisten Alphonse Allais (1854-1905), der damals auch in Russland sehr populär war. Allais Karikatur ist ein komplett schwarzes Rechteck, har, har. Der rassistische Witz hätte genauso auch misogyn ausfallen können. Allais hatte noch ein anderes, monochrom weißes Pendant in petto: "Première communion de jeunes filles chlorotiques par un temps de neige" (etwa: "Erstkommunion anämischer, junger Mädchen im Schnee")
Beeples rassistische, sexistische Witze
Auch Beeples aus 5000 Tumblr Posts bestehendes "Everydays: The First 5,000 Days", das von ihm auf 21069 Mal 21069 Pixel gebracht wurde, sieht aus der Entfernung aus wie ein flirrendes Quadrat. Das Digital-Kunstwerk, das zum Zeitpunkt der Auktion weniger als einen Monat alt war, wurde im Frühjahr 2021 von Christie's versteigert, erzielte einen Auktionspreis von 69,346 Millionen Dollar und gelangte damit in den Bereich von diversen hochpreisigen Picassos, Modiglianis, Munchs, Tizians. Wäre dies nun das Tor, durch das die Krypto-Kunst ins 21. Jahrhundert zieht, bräuchte man kein Röntgengerät.
Die rassistischen, sexistischen Witze stehen deutlich sichtbar auf der Haustür, man muss sie nur etwas ranzoomen. Der "Artnet News"-Redakteur Ben Davis hat schon kurz nach dem Verkauf des damals drittteuersten Bildes eines lebenden Künstlers die Einzelbilder durchgesehen, die von Beeple über 13 Jahre hinweg gepostet wurden. Schon die frühen comicartigen Zeichnungen mit Titeln wie "a fat nerdy chinese kid and his imaginary friends" (2007), "It’s fun to draw black people!" (2007), oder "the dalai lama should give some girl the peace symbol but then like totally finger fuck her" (2008) sind so richtig, richtig, schlimm – Pettibon für Arme. Die Dildo- und Schwulen-Witze, die Karikaturen von Hillary Clinton mit Penis – das alles sieht aus wie Zeug von einem Nerd, der zu viel kifft, sich selbstbefriedigt und Leute trollt.
Das einzig Harte daran: Es ist null lustig. Richtig anstrengend wird dann der pseudo-politische, pedantische Helnwein- Cyberpunk-Goth Look der späteren Jahre: Baby-Trump, der von einer Cyborg-Frau durch einen Unterleibs-Schlauch gestillt wird, Bernie Sanders als hochhausgroße, tropfende Milchsau, Joe Biden als gigantische Louise-Bourgeois- Killerspinne, die Trump-Klonen den Kopf abreißt, dazu der Titel: "Spiden".
Dieser misogyne, testosterongeschwängerte Scheißdreck
Eine Science-Fiction Welt für ordinary beeple also, die etwa so spannend ist wie diese Kochshows, in denen mittelalte Männer mittelalten Männern zeigen, wie sie richtig grillen oder ihren Mac & Cheese auf drei verschiedene Arten aufpimpen. Alles Weibliche ist in diesem Kosmos entweder Begattung, Beleidigung oder Bedrohung. Der größte Spott ist es, mächtigen Politikern Brüste zu verpassen oder sie stillen zu lassen. Die fließenden Übergänge zwischen Mensch und Maschine, Mann und Frau, Kultur und Natur führen bei Beeple direkt in die Monstrosität, den dekadenten Verfall.
Das Nicht-Binäre, im Übergang Befindliche kann nur als kriegerisches Spektakel existieren. Immer wieder stellt Beeple "echte" Männer, Soldaten, Kämpfer, Ritter wie Spielzeugfiguren ins Bild, damit es einen "natürlichen" Maßstab gibt. Verblüffend, wie reaktionär und provinziell diese angeblich anarchische Form von Science-Fiction ist. Noch verblüffender ist, dass die Leute von Christie's, die sonst jede Auktion als Akt der kulturellen Bildung feiern, diesen misogynen, testosterongeschwängerten Scheißdreck durchwinken und als Anbruch eines Neuen Zeitalters verkaufen.
Ein Auktionshaus wie Christie's kann so etwas nur riskieren, weil der patriarchalische, kolonialistische Kanon, die Nachkriegs-Science-Fiction trotz aller Sympathiebeteuerungen für #MeToo, Fridays for Future und Black Lives Matter noch gelten – auch in den Medien.